Kritik von Greenpeace
Teil des havarierten Frachters wird vor Mauritius versenkt
Das vor Mauritius havarierte Frachtschiff "Wakashio" brach auf einem Riff in zwei Teile. Ein Teil wurde nun in tiefere Gewässer gezogen und wird dort versenkt. Umweltschützer warnen vor Gefahren durch Schwermetalle.
Der eine Teil der "Wakashio" aus dem All: Soll auf 3180 Meter Tiefe sinken
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HANDOUT / AFP
Der Frachter "Wakashio" lief vor den weißen Stränden von Mauritius auf Grund, brach auf einem Riff in zwei Teile und verursachte dort eine Ölpest. Bergungsmannschaften haben nun damit begonnen, einen Teil des havarierten Schiffs im Meer zu versenken. "Das Versenken der Wakashio ist im Gange", teilte das Fischereiministerium des Inselstaates mit.
Das größere Schiffsteil der "Wakashio" wurde nun von zwei Schleppern 15 Kilometer weit auf das offene Meer gezogen. Es soll dort auf den Meeresboden in 3180 Metern Tiefe sinken.
"Jetzt wird es mit Meerwasser gefüllt, um es auf den Grund zu versenken", sagte der Schifffahrtsdirektor von Mauritius, Alain Donat. Dies kann einige Stunden dauern. Der andere Teil der "Wakashio" ist nach wie vor in dem Meeresriff verkeilt. Das nationale Krisenkomitee erklärte, es sei sichergestellt worden, dass das Schiff vor dem Versenken von Öl und Trümmern befreit wurde.
Gefahr für französische Nachbarinsel La Réunion?
Ein Sprecher von Greenpeace Afrika kritisierte dennoch die Aktion: "Das Versenken des Schiffes würde die Artenvielfalt gefährden und den Ozean mit großen Mengen an Schwermetallgiften verseuchen", sagte Happy Khambule. Die Verseuchung des Wassers könne sich dann auf Nachbarregionen ausbreiten. "Insbesondere die französische Insel La Réunion" könnte laut Khambule betroffen werden
Der japanische Frachter war am 25. Juli mit rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord vor der Südostküste des Urlauberparadieses im Indischen Ozean auf Grund gelaufen. Mehr als 1000 Tonnen Treibstoff traten aus, die Naturschutzgebiete auf Mauritius sind dadurch gefährdet. Bis zum Auseinanderbrechen des Frachters versuchten Helfer in einem Wettlauf gegen die Zeit, die verbliebenen 3000 Tonnen Öl aus dem Schiff abzupumpen.
Mauritius belastet das Schiffsunglück sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Der Inselstaat ist in hohem Maße abhängig von seinen Küstengebieten - nicht nur wegen des Fischfangs, sondern auch weil die Korallenriffe zu den schönsten weltweit zählen und viele Touristen anlocken.