Kampagne von Michael Bloomberg 50 Millionen Dollar für den Kampf gegen Waffen

Die US-Waffenlobby bekommt einen mächtigen Gegner. New Yorks Ex-Bürgermeister Bloomberg plant eine Anti-Waffen-Organisation - und will sie mit zig Millionen Dollar aus eigener Tasche ausstatten. Das Ziel: "eine Schlacht um die Herzen Amerikas".
Michael Bloomberg (2012): New Yorks damaliger Bürgermeister mit einer beschlagnahmten Schusswaffe

Michael Bloomberg (2012): New Yorks damaliger Bürgermeister mit einer beschlagnahmten Schusswaffe

Foto: ANDREW KELLY/ REUTERS

New York - Michael Bloomberg kämpft für eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA. Dafür hat New Yorks Ex-Bürgermeister nun den Plan bekanntgegeben, eine Gegenorganisation zum einflussreichen Waffenverband NRA aufzubauen. Der Medienunternehmer kündigte an, noch in diesem Jahr 50 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 36 Millionen Euro) aus eigener Tasche für die Initiative zur Verfügung zu stellen.

Die Gruppe will bis zu den Kongresswahlen im November eine Million Wähler mobilisieren, um Druck auf den Gesetzgeber zu machen. US-Präsident Barack Obama hatte zwar ein Verbot von Sturmgewehren angekündigt. "Diese Waffen töten im Jahr 400 Menschen. Doch mit anderen Handfeuerwaffen sind es 31.000", sagt Bloomberg. Der Ex-Bürgermeister, der ein eigenes Interesse am Präsidentenamt bestreitet, hatte bei der Wahl 2012 Kandidaten, die für ein schärferes Waffenrecht eintreten, mit 14 Millionen Dollar unterstützt.

Auch die NRA gibt jedes Jahr mehrere Millionen Dollar aus. Die Lobbyisten versuchen, mit Werbung und politischer Einflussnahme Einschränkungen im Waffenrecht zu bekämpfen. "Das ist keine Schlacht der Dollars", sagte Bloomberg im Sender NBC. "Das ist eine Schlacht um die Herzen und Köpfe Amerikas, um unsere Kinder und unschuldige Leute zu schützen."

Bloombergs Organisation will sich anfangs vor allem auf Mütter konzentrieren. "Wir werden Schritt für Schritt vorgehen. Eine Mutter und noch eine Mutter. Wir werden so lange kämpfen, bis sie endlich sagen: 'Genug!'." Es sei besonders schlecht für Eltern, eine Waffe im Haus zu haben. "Kinder sind neugierig. Sie wollen wissen, was ganz oben im Schrank oder in Mamis Handtasche liegt." Es gebe keinen sicheren Platz für Waffen.

wit/dpa/AP
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