Kirchen in Monschau Gläubige klagen über Ausschlag durch Aschenkreuz

Aufbringen eines Aschekreuzes auf der Stirn eines Mannes (Archivbild)
Foto:Caroline Seidel / dpa
Im Eifelort Monschau versuchte die katholische Kirche mit einer gut gemeinten Aschermittwochsaktion, Gläubigen in der Pandemie auch außerhalb des Gottesdienstes Zugang zu einem Aschenkreuz zu ermöglichen. In sieben Gotteshäusern waren hierfür Gläschen mit einem schon abgefüllten Gemisch aus Asche und Weihwasser hinterlegt worden. Wer wollte, konnte eines der Gefäße in einem Tütchen mitnehmen und sich zu Hause ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen.
Die Aschenkreuze, mit denen in der katholischen Kirche traditionell der Beginn der Fastenzeit begangen wird, hatten jedoch unerwünschte Nebenwirkungen. Schon bald meldeten sich nach Angaben von Gemeindereferentin Monika Breuer Gläubige und klagten über Hautreizungen – über Rötungen, ein Brennen und Pickelchen. »Wir haben sofort alle Tütchen aus den Kirchen entfernt«, sagte Breuer. Zudem habe man auf allen Wegen versucht, jene zu erreichen, von denen man gewusst habe, dass sie sich ein Gläschen geholt hatten. Insgesamt seien ungefähr 20 Fälle mit Hautreaktionen festgestellt worden. Zwei davon hätten auch von »offenen Stellen« berichtet.
»Alkalische Mixtur« entstanden?
Eine genaue Erklärung für den Vorfall gibt es noch nicht. Eine Google-Recherche der Beteiligten ergab, dass es im Bistum Freiburg mal ähnliche Fälle gegeben hatte. »Die haben damals eine große Untersuchung gemacht und führen es darauf zurück, dass Asche und Wasser chemisch reagieren«, sagte Breuer. Die Polizei hatte damals mitgeteilt, dass eine »alkalische Mixtur« entstanden sei, die Verätzungen verursache. Im Erzbistum Freiburg wird seither auf die Beimischung von Wasser beim Aschenkreuz verzichtet .
»Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir die Asche trocken in die Gläschen getan«, sagte die Gemeindereferentin. Die Aktion sei gut gemeint gewesen. »Es ist natürlich schrecklich, dass sich Menschen mit dem verletzt haben, was wir an Gutem tun wollten.« Nun sei geplant, auch die Asche aus Monschau untersuchen zu lassen.