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Räumung von Münchner Flüchtlingscamp: Flucht in zehn Meter Höhe

Foto: Andreas Gebert/ dpa

Räumung von Flüchtlingscamp Demonstranten in München harren auf Bäumen aus

Tagelang demonstrierten Flüchtlinge in der Münchner Innenstadt bei klirrender Kälte ohne Nahrung. Nun hat die Polizei ihr Protestcamp mit einem Großaufgebot geräumt. Wer noch bei Kräften war, kletterte auf umstehende Bäume.

München - Fünf Tage lang hatten sie in der Münchner Innenstadt campiert, dann kam die Polizei - und sie retteten sich auf die umstehenden Bäume: Bei der Räumung eines Flüchtlingslagers mitten in München waren am Mittwochabend nach Polizeiangaben 500 Beamte im Einsatz, sie konnten aber nicht verhindern, dass bei der Aktion sechs Flüchtlinge auf zwei hohe Bäume kletterten.

"Wir sind in Kontakt und verhandeln mit ihnen", sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen. Ein Polizeipsychologe hatte die Lage am Abend beruhigen und die Menschen zum Herunterklettern überreden sollen, bislang aber ohne Erfolg.

Rund 30 Flüchtlinge hatten ihr Camp aus Protest mitten in München, am Sendlinger Tor, aufgeschlagen und waren am Samstag in einen Hungerstreik getreten. Sie wollten damit ihren Forderungen Nachdruck verleihen: ein Bleiberecht in Deutschland, bessere Unterkünfte sowie Arbeit und Bildung.

Das Camp wurde am Mittwochabend mit einem Großaufgebot geräumt. Das zuständige Kreisverwaltungsreferat hatte den Einsatz laut Polizei angeordnet, da Ärzte bei den niedrigen Temperaturen eine Unterkühlung der Menschen befürchteten. Mehrere Menschen seien mit leichten Unterkühlungen und in geschwächtem Zustand ärztlich versorgt worden, so ein Sprecher der Polizei.

vet/dpa
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