Schatzsuche in Niederschlesien Polen untersucht Bericht über "Nazi-Zug"

Zwei Männer wollen einen Zug aus der NS-Zeit in einem Stollen in Niederschlesien gefunden haben - jetzt soll sich die Regierung in Warschau mit dem Fall befassen. Bisher haben die Schatzsucher nur mit den lokalen Behörden verhandelt.
Tunnel in Walbrzych (Archiv): In so einem Stollen soll der Zug liegen

Tunnel in Walbrzych (Archiv): In so einem Stollen soll der Zug liegen

Foto: Maciej Kulczynski/ dpa

Zwei Schatzsucher haben einen sensationellen Fund gemeldet: Sie hätten einen von den Nationalsozialisten versteckten Zug entdeckt, möglicherweise voller Gold. Aber gibt es ihn wirklich? Lokale Behörden haben zur Prüfung des Falls nun die Regierung in Warschau eingeschaltet - immerhin handle es sich ihnen zufolge bei dem Fund in jedem Fall um Staatseigentum.

Ein Deutscher und ein Pole hatten vor einer Woche über einen Anwalt mitteilen lassen, sie hätten Hinweise auf einen 120 bis 150 Meter langen gepanzerten Zug. Für die Herausgabe von Informationen zum genauen Fundort verlangten sie jedoch eine Belohnung - und wandten sich zunächst an die Behörden der nächstliegenden Stadt Walbrzych (Waldenburg) in Niederschlesien. Der Vize-Bürgermeister der Stadt, Zygmunt Nowaczyk, hat den Fall nun nach Warschau weitergereicht.

Die Berichte über den Fund heizten in Polen die Gerüchte um einen Nazi-Zug voller Gold und Schmuck an, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Region verschwunden sein soll.

Nowaczyk stellte klar, dass der mögliche "Fund" unabhängig von seinem Wert dem polnischen Staat gehöre. Der Anwalt der beiden Finder, Jaroslaw Chmielewski, sagte, die "staatlichen Instanzen" müssten entscheiden, was aus dem Fund werde.

In der Nähe von Walbrzych gibt es eine ganze Reihe unterirdischer Stollen, die die Nationalsozialisten bauen ließen. Unter dem Codenamen "Riese" sollten dort ursprünglich Waffen produziert werden - geschützt vor Luftangriffen der Alliierten. Ein Teil der Stollen ist heute für Touristen zugänglich. Das Tunnelsystem zieht aber auch viele Schatzsucher an.

kop/AP/AFP
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