Emeritiertes Kirchenoberhaupt Papst Benedikt hofft, »bald« im Jenseits anzukommen

Ex-Papst Benedikt (Archivbild von 2008) über verstorbenen Weggefährten: »Ich hoffe, dass ich mich bald hinzugesellen kann«
Foto: ZUMA Press / IMAGODer Regensburger Zisterzienser-Pater Gerhard Winkler war ein enger Weggefährte von Benedikt XVI. Gemeinsam lehrte und forschte er in den Siebzigerjahren an der Universität Regensburg mit dem späteren Papst, der damals noch Joseph Ratzinger hieß.
Zum Tod des früheren Professorenkollegen hat der emeritierte Papst seine Sehnsucht nach dem irdischen Tod und einem Wiedersehen mit Freunden im Jenseits erkennen lassen. In einem Kondolenzschreiben für den Theologen, der auch emeritierter Professor für Kirchengeschichte an der Universität Salzburg war, schrieb Benedikt XVI.: »Nun ist er im Jenseits angelangt, wo sicher schon viele Freunde auf ihn warten. Ich hoffe, dass ich mich bald hinzugesellen kann.«
Benedikt erinnert an Heiterkeit und Tiefgläubigkeit
Das Beileidsschreiben ist auf den 2. Oktober datiert und wurde vom Zisterzienserstift Wilhering in Österreich öffentlich gemacht. Winkler war Ende September im Alter von 91 Jahren gestorben – und war bei seinem Tod damit jünger als Benedikt XVI. es heute ist.
Der inzwischen 94 Jahre alte Ex-Pontifex zeigte sich »tief getroffen« von der Nachricht aus Österreich. »Unter allen Kollegen und Freunden stand er mir am nächsten. Seine Heiterkeit und sein tiefer Glaube haben mich immer angezogen.« Danach folgte die Textstelle, in der Benedikt seine Hoffnung äußerte, sich im Jenseits »bald hinzugesellen« zu können.
Der frühere Papst lebt seit seinem Amtsverzicht im Februar 2013 in einem Kloster in den vatikanischen Gärten. Im vorigen Jahr starb sein Bruder Georg Ratzinger in Bayern. Vor dessen Tod reiste Benedikt noch einmal in seine Heimat, um den Bruder in Regensburg zu sehen.
Es war das erste Mal seit seinem Rückzug, dass Benedikt XVI. zurück in seiner Heimat war. Georg Ratzinger war der letzte enge Familienangehörige des emeritierten Papstes. Erst im September hatte sein Privatsekretär Georg Gänswein verraten, dass Benedikt sich damals entgegen ärztlichem Rat mit »letzter Kraft nach Regensburg geschleppt« hatte.