Christmette im Petersdom Papst ruft zu Mitgefühl für Geflüchtete auf

Papst küsst Jesus-Statue
Foto: Alessandra Tarantino/ dpaPapst Franziskus hat bei der Christmette an Heiligabend dazu aufgerufen, Verfolgte und Vertriebene mit offenen Armen aufzunehmen. "Hinter den Schritten von Maria und Josef verbergen sich viele Schritte", sagte er. "Wir sehen die Spuren ganzer Familien, die auch heute gezwungen sind, von zu Hause wegzugehen."
Der Pontifex sprach an Heiligabend bei der Messe vor Tausenden Gläubigen im Petersdom in Rom. "Wir sehen die Spuren von Millionen Menschen, die nicht freiwillig gehen, sondern gezwungen sind, sich von ihren Lieben zu trennen, weil sie aus ihrem Land vertrieben werden."
Weihnachten sei die Zeit, "die Kraft der Angst in eine Kraft der Liebe zu verwandeln, in eine Kraft für eine neue Auffassung von Nächstenliebe", sagte das Oberhaupt der Katholiken. Man dürfe sich nicht mit Ungerechtigkeit zufrieden geben, sondern müsse den Mut haben, "inmitten von Spannungen und Konflikten zu einem Raum der Gastfreundschaft zu werden".
Franziskus setzt sich seit Beginn seines Pontifikats besonders für Migranten und Ausgegrenzte ein. Bei der Christmesse im vergangenen Jahr hatte er an die Kinder erinnert, die im Krieg oder auf der Flucht aufwachsen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag (am Montag) - dem Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan - wird Franziskus auch den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" spenden.
Am 24. Dezember feierten auch Tausende Christen aus aller Welt im "Heiligen Land" Weihnachten: In Bethlehem traf am frühen Nachmittag die traditionelle Weihnachtsprozession ein, die von Jerusalem aus aufgebrochen war. Die Feiern wurden in diesem Jahr überschattet von der Krise um die umstrittene Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA.

Weihnachten in Jerusalems Altstadt
Foto: HAZEM BADER/ AFPPalästinensische Marschkapellen mit Trommeln und Dudelsäcken sowie junge Pfadfinder zogen durch die weihnachtlich geschmückten Straßen Bethlehems. Das Oberhaupt der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, führte die Prozession aus Jerusalem an. Auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem wurde der in ein purpurfarbenes Gewand gekleidete Erzbischof von christlichen Würdenträgern feierlich in Empfang genommen.
In Jerusalems Altstadt waren am Sonntag viele bewaffnete Sicherheitskräfte unterwegs. An der Spitze der Prozession fuhr ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann als Beifahrer auf einem Motorrad.