Besuch in Ägypten Papst wendet sich gegen Gewalt im Namen Gottes

Mehr als 40 Christen sind vor drei Wochen bei einem Anschlag in Ägypten gestorben. Bei seinem Besuch in Kairo hat sich Papst Franziskus nun entschlossen gegen Gewalt im Namen Gottes gestellt.
Al-Sisi (links) und der Papst

Al-Sisi (links) und der Papst

Foto: HANDOUT/ REUTERS

Papst Franziskus hat bei seinem ersten Besuch in Ägypten alle Religionen zum gemeinsamen Kampf gegen Gewalt und Terror aufgerufen. Er wolle ein deutliches "Nein" zu jeglicher Form von Gewalt, Rache und Hass aussprechen, die im Namen der Religionen oder im Namen Gottes begangen werde, sagte der Pontifex bei einer Friedenskonferenz in Kairo.

Erst vor knapp drei Wochen waren bei einem Anschlag auf Christen in Nordägypten mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Mehrheit der Ägypter ist muslimisch.

"Wir sind gehalten, die Verletzungen der Menschenwürde und der Menschenrechte zu brandmarken", fuhr der Argentinier fort. Zugleich betonte er, dass die Religion nicht für politische Zwecke missbraucht werden dürfe. "Es besteht die Gefahr, dass die Religion von der Sorge um weltliche Angelegenheiten aufgesaugt und von den Schmeicheleien weltlicher Mächte in Versuchung geführt wird." Auch der "demagogische Populismus" sei gewiss nicht hilfreich, Frieden und Stabilität zu festigen.

Bei seinem Besuch in Kairo traf Franziskus auch Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi und den Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed Mohammed al-Tajjib. Franziskus ist noch bis Samstag in Kairo.

kry/dpa
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