Ankündigung in Rom Papst Franziskus will 21 neue Kardinäle ernennen

Kardinäle wählen den Papst und bestimmen so die Geschicke der katholischen Kirche maßgeblich mit. Nun plant Papst Franziskus, den Kreis der einflussreichen Geistlichen zu erweitern.
Papst Franziskus in Rom: Ende August sollen die neuen Kardinäle ernannt werden

Papst Franziskus in Rom: Ende August sollen die neuen Kardinäle ernannt werden

Foto: Vatican Media / ZUMA Wire / IMAGO

Die Zahl der Kardinäle in der katholischen Kirche soll steigen – Papst Franziskus hat in Rom angekündigt, neue Kardinäle zu ernennen. Zu den bisher 208 sollen Ende August noch einmal 21 Geistliche kommen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche gab die Namen nach dem Gebet Regina Coeli vor den Gläubigen auf dem Petersplatz bekannt .

16 dieser neuen Kardinäle dürften als Unter-80-Jährige auch bei einem Konklave den nächsten Papst wählen. In der Gruppe ist kein deutschsprachiger Priester oder Bischof. Das Konsistorium – also die Versammlung der Kardinäle – zur Aufnahme der neuen Mitglieder soll am 27. August in Rom stattfinden.

Zu den neuen 16 Kardinälen mit Wahlrecht im Konklave gehören Arthur Roche aus Großbritannien und Lazzaro You Heung-sik aus Südkorea, beide Präfekten zweier Kongregationen in der römischen Kurie. Ebenfalls vorgesehen ist der Spanier Fernando Vergez Alzaga als Chef der Staatsverwaltung des Vatikans. Dazu kommt der Erzbischof von Marseille, Jean-Marc Aveline, sowie weitere Geistliche aus Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika.

Bei der Ernennung von Kardinälen hat ein Papst freie Hand, jeder geweihte Priester kann in das Kardinalskollegium aufgenommen werden. Durch die Zusammensetzung jenes Kollegiums kann ein Pontifex das nächste Konklave und damit die Wahl seines Nachfolgers beeinflussen, denn ein Papst wird aus dem Kreis der Kardinäle gewählt.

117 Kardinäle wahlberechtigt

Durch den Tod des langjährigen Kardinaldekans Angelo Sodano am Freitag gibt es aktuell 208 lebende Kardinäle. Wie der Vatikan mitteilte, starb der über lange Jahre zweitwichtigste Mann am Heiligen Stuhl am Freitag im Alter von 94 Jahren in Rom.

Von den 208 lebenden Kardinälen sind nach aktuellem Stand allerdings nur 117 für das Konklave wahlberechtigt. 67 davon wurden von Franziskus »kreiert«, also geschaffen, wie es in der Kirchensprache heißt.

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen derzeit zehn Kardinäle; beim Konklave wahlberechtigt wären aktuell die Deutschen Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki, der Österreicher Christoph Schönborn und der Schweizer Kurt Koch.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, ein Papst müsse aus dem Kreis der Kardinäle gefunden werden. Das ist nicht korrekt. Wir haben die Stelle korrigiert.

sep/dpa/AFP
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