Band-Bericht über Terroranschlag
"Sehr viele Leute haben sich vor andere gestellt"
Erstmals haben Bandmitglieder der Eagles of Death Metal darüber gesprochen, wie sie den Terrorangriff auf den Pariser Klub Bataclan erlebten. Sie haben Schreckliches beobachtet und schildern nun, wie selbstlos sich viele der Opfer verhielten.
Sie wollten einfach nur mit ihren 1500 Fans feiern, doch dann brach der Terror über sie herein: Die US-Rockband Eagles of Death Metal spielte am Abend des 13. November im Pariser Klub Bataclan. Wie nahmen die Bandmitglieder den Überfall wahr, wie überlebten sie die Attacke?
Jesse Hughes und Joshua Homme haben das dem Magazin "Vice" erzählt. Die Täter seien in den Umkleideraum eingedrungen, sagt Hughes in einem vorab veröffentlichten Ausschnitt des Interviews, das in der kommenden Woche gezeigt werden soll. In die Garderobe waren viele Besucher des Konzerts geflüchtet. Die Terroristen hätten fast jeden von ihnen umgebracht, sagte Hughes weiter - bis auf einen Jugendlichen, der sich unter seiner Lederjacke versteckt habe.
"Die Leute haben sich totgestellt, und sie hatten solche Angst", sagt Hughes mit bebender Stimme: "Ein Hauptgrund, warum so viele Menschen getötet wurden, ist, dass so viele ihre Freunde nicht verlassen wollten: Sehr viele Leute haben sich vor andere gestellt."
Bei dem Angriff auf das Bataclan kamen am Freitag vor gut einer Woche 89 Menschen ums Leben, darunter auch der fürs Band-Merchandising verantwortliche Nick Alexander und drei Mitarbeiter des Plattenlabels. Insgesamt töteten die Terroristen an mehreren Orten in Paris 130 Menschen und verletzten mehr als 350 weitere zum Teil schwer. (Lesen Sie hier eine Rekonstruktion des Geschehens in der Terrornacht.)