Passau Studentin startet Petition gegen sexistisches "Donaulied"

"Ich machte mich über die Schlafende her": Eine Studentin hat sich mit einer Petition gegen ein Volkslied gewehrt - um ein Verbot geht es ihr nicht.
Das "Donaulied" wird vor allem in Festzelten gesungen (Symbolbild)

Das "Donaulied" wird vor allem in Festzelten gesungen (Symbolbild)

Foto: Felix Hörhager/ dpa

Mit einer Onlinepetition hat eine Passauer Studentin eine Diskussion über Sexismus angestoßen. Das sogenannte Donaulied soll nicht mehr in Passauer Festzelten und Kneipen gesungen werden, wie es auf der Petitionsseite heißt .

Das Lied handelt von der Vergewaltigung eines schlafenden Mädchens. "Ich machte mich über die Schlafende her", heißt es darin. Oder: "Du schamloser Bursche was hast du vollbracht / Oh oh oh olalala / Du hast mich im Schlafe zur Mutter gemacht."

Mit der Petition wolle die Studentin Corinna Schütz kein Verbot des "Donauliedes" erwirken, sagte sie. Vielmehr sollten sich die Leute mit dem Text auseinandersetzen, der Vergewaltigungen verharmlose, und dann freiwillig auf das Singen verzichten.

Ihren ausländischen Mitstudenten gegenüber müsse sie sich rechtfertigen, "warum wir so etwas noch singen". Fast 2000 Unterstützer beteiligten sich bis Freitagnachmittag an der Petition.

Schon vor gut zwei Jahren habe sie überlegt, etwas gegen das Lied zu unternehmen, sagte Schütz. Als kürzlich Frauen in einer Livesendung von ProSieben Gewalt und Sexismus thematisierten, sei ihr die Idee mit der Petition gekommen.

jpz/dpa
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