Heiliger Zorn: Evangelikale haben in Peru versucht, sich gewaltsam das Stadion des Hauptstadtklubs Alianza Lima anzueignen. Mit vereinten Kräften warfen Polizei und Fans die Besetzer wieder hinaus.
Mitglieder des Fanklubs "La Barra Comando Sur" malten laut Medienberichten anschließend wieder ihre Embleme auf Stadiontore und Wände. Die hatten Mitglieder der ultrakonservativen Evangelikalengruppe "Aposento Alto" (Hohes Gemach) zuvor überpinselt.
Der Chef der Evangelikalen, Alberto Santana, hatte monatelang behauptet, das Stadion stehe der Gruppe zu, weil dies "der Wille Gottes" sei. Der Fanklub hielt dagegen, "Aposento Alto" habe mit der Aktion ein politisches Ziel verfolgt: Die Evangelikalen hätten davon ablenken wollen, dass die frühere Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen musste.
Der Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori wird vorgeworfen, im Wahlkampf 2016 unerlaubt Gelder vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen zu haben.
Fujimori ist zwar katholisch, hat aber in gesellschaftlichen Streitfragen gemeinsame Sache mit dem Evangelikalen Santana gemacht. Der schwerreiche Sektenführer ist wegen seiner frauenfeindlichen und homophoben Positionen in Peru eine höchst umstrittene Figur. Er behauptete, Gott habe ihn beauftragt, in dem Stadion Kriminelle und "Verwirrte" zu heilen.
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In der peruanischen Hauptstadt Lima haben evangelikale Christen das Stadion des Hauptstadtklubs Alianza Lima besetzt, um es sich gewaltsam anzueignen.
Der Versuch scheiterte: Mit vereinten Kräften warfen Polizei und Fans die Mitglieder der ultrakonservativen Evangelikalengruppe "Aposento Alto" (Hohes Gemach) wieder hinaus.
Mitglieder des Fanklubs "La Barra Comando Sur" malten laut Medienberichten anschließend wieder ihre Embleme auf Stadiontore und Wände. Die hatten die Besetzer zuvor überpinselt.
Fans des örtlichen Vereins demonstrierten gegen die Aktion der radikalen Sekte. Deren Anführer Alberto Santana hatte monatelang behauptet, das Stadion stehe der Gruppe zu, weil dies "der Wille Gottes" sei.
Schließlich schritt auch die Polizei ein und beendete die Aktion. Sektenführer Santana wollte nach eigenen Angaben in dem Stadion Gottes Willen ausführen - und dort Kriminelle sowie "Verwirrte" heilen.