Vorwürfe der sexuellen Belästigung Plácido Domingo verlässt auch Oper in Los Angeles

Opernstar Plácido Domingo muss sich wegen Belästigungsvorwürfen verantworten. Deshalb hat er nun die Leitung der Oper von LA aufgegeben. Er könne der Kompanie nach den jüngsten Anschuldigungen nicht mehr dienen.
Plácido Domingo Ende August bei den Salzburger Festspielen: In Europa sind in Kürze weitere Auftritte geplant

Plácido Domingo Ende August bei den Salzburger Festspielen: In Europa sind in Kürze weitere Auftritte geplant

Foto: Franz Neumayr/APA/ DPA

Mehrere Frauen werfen Plácido Domingo sexuelle Belästigung vor - nun zieht der 78-Jährige weitere Konsequenzen: Er trete von seinem Posten als Leiter der Oper in Los Angeles zurück und sage geplante Auftritte ab, hieß es in einer Mitteilung des Spaniers, die unter anderem der "Los Angeles Times"  und der "New York Times"  vorlagen.

Er habe diese Entscheidung "schweren Herzens" getroffen, heißt es in der Erklärung. Aber: "Jüngste Anschuldigungen, die gegen mich in der Presse vorgebracht wurden, haben eine Atmosphäre geschaffen, in der meine Fähigkeit beeinträchtigt wurde, dieser Kompanie, die ich so sehr liebe, zu dienen."

Die Oper von LA dankte Domingo und würdigte seinen "beispiellosen und tiefen" Beitrag zum kulturellen Leben der US-Metropole. Domingo hatte das Haus seit 2003 geleitet. Wegen der Vorwürfe gegen ihn hatte die Oper einen Anwalt mit einer Untersuchung der Anschuldigungen betraut und den Musiker beurlaubt.

Erst vorige Woche hatte Domingo kurz vor einem geplanten Auftritt die New Yorker Metropolitan Oper verlassen. Er habe bei der Opernleitung um Entbindung von seinen Pflichten gebeten und werde nicht mehr an der Met auftreten, gab der Opernstar bekannt. In der Mitteilung des Opernhauses klang es hingegen danach, als sei Domingo gebeten worden, sich zurückzuziehen.

Mehrere Sängerinnen hatten Domingo im Zuge der "MeToo"-Bewegung gegen sexistisches und sexuell übergriffiges Verhalten einflussreicher Männer teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen . Einige Opern und Orchester sagten daraufhin Auftritte Domingos ab. Andere halten weiter an dem spanischen Sänger fest.

Auf seinem Terminkalender  stehen in diesem Jahr noch Auftritte in Zürich, Moskau, Wien, Hamburg, Köln, Valencia, Mailand und Krakau.

aar/dpa/AFP
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