Priestermangel Katholische Kirche plagen Nachwuchssorgen

Priesterweihe in Zaitzkofen: Nachwuchs dringend gesucht
Foto: Armin Weigel/ picture-alliance/ dpaRegensburg - Der katholischen Kirche laufen nicht nur die Gläubigen davon, sie hat auch erhebliche Sorgen beim Priesternachwuchs. In den vergangenen fünf Jahren habe sich Zahl der Studierenden im theologischen Vollstudium auf etwa 2200 halbiert, sagte der Frankfurter Theologieprofessor Bernhard Emunds auf der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg. Die Zahl der Professoren und der wissenschaftlichen Mitarbeiter sei in dem Zeitraum um ein Fünftel zurückgegangen.
Zwei Fakultäten, Passau und Bamberg, mussten bereits in Institute mit weniger Personal und geringerer finanzieller Ausstattung umgewandelt werden. Im kommenden Jahr läuft der theologische Lehrbetrieb im oberbayerischen Benediktbeuern aus.
"Wenn das Tempo des Abbaus so weiterginge, würde das an die Substanz der Katholischen Theologie gehen", sagte der Experte für christliche Gesellschaftsethik, der im Auftrag der Bischöfe eine Studie zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses erstellt hat. Er glaubt, dass es in den kommenden fünf Jahren zwei weitere Fakultäten auf der Strecke bleiben werden. Derzeit gibt es in Deutschland 20 Katholische-Theologische Fakultäten und 34 Institute, sogenannte Lehrerbildungsstätten.
Generell sei die Zahl der Theologiestudenten stabil, betonte Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff. "Es gibt jedoch eine Verlagerung weg vom theologischen Vollstudium hin zur Religionspädagogik." Verantwortlich dafür seien auch schlechte Zukunftsaussichten.
Bischof Mussinghoff plädierte für eine strategische Hochschulplanung, die auch die staatlichen Universitäten einschließt. Der Freiburger Weihbischof Paul Wehrle will zudem "ein waches Auge auf Lehramtsstudenten werfen, um geeignete Kandidaten zu motivieren, weiterzumachen."