Nach Rassismus-Vorwürfen
Firma entschuldigt sich halbherzig für Waschmittel-Werbespot
Ein schwarzer Mann wird in eine Waschmaschine gesteckt und kommt mit weißer Haut wieder heraus: Für ihren viel kritisierten Werbesport hat sich eine chinesische Firma nun gerechtfertigt - und die Medien angegriffen.
"Wir bedauern, dass die Werbung eine Kontroverse ausgelöst hat", heißt es in einer Stellungnahme des chinesischen Konzerns Shanghai Leishang Cosmetics. Er reagiert damit auf anhaltende Kritik an einer Werbekampagne für Waschmittel der Marke Qiaobi: Darin steckt eine Chinesin einem Afroamerikaner Waschmittel in den Mund, den Mann verfrachtet sie kopfüber in ihre Maschine - und wenig später kommt ein Asiate mit strahlend weißer Haut emporgestiegen.
Das Video wurde in den vergangenen Tagen in zahlreichen Medien und sozialen Netzwerken geteilt, allein bei YouTube hat es inzwischen mehr als 7,6 Millionen Klicks. Der Firma wird vorgeworfen, darin rassistische Klischees zu bedienen.
"Wir entschuldigen uns bei Menschen afrikanischer Herkunft, die durch die Verbreitung des Werbeclips und durch die übertriebene Berichterstattung der Medien Schaden genommen haben", heißt es nun in der Stellungnahme des Konzerns. Man lehne Rassendiskriminierung vehement ab und verurteile sie.
SPIEGEL ONLINE
Die chinesische Zeitung "The Global Times" hatte schon vor Veröffentlichung der Erklärung einen Mitarbeiter des Konzerns zitiert: Demnach sagte er, die Kritiker des Werbeclips seien "zu sensibel". Während der Dreharbeiten sei Rassendiskriminierung überhaupt kein Thema gewesen.
Die Werbung ist offenbar an einen ähnlichen Clip aus Italien angelehnt, wie unter anderem der US-Sender CNN berichtet. In dieser Version wird ein dünner Italiener in eine Waschmaschine gesteckt und kommt nach Verwendung eines Farbwaschmittels als muskelbepackter Afroamerikaner aus dem Gerät geklettert: "Farbig ist besser", lautet der Slogan dazu.