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Rassismusvorwurf Studie soll "Vorurteilsstrukturen" in Behörden ergründen

Wie weit verbreitet sind Vorurteile gegen Minderheiten bei Polizei, Feuerwehr und Ämtern? Nach SPIEGEL-Informationen planen Forscher eine deutschlandweite Untersuchung. Sie soll Fakten in die hitzige Rassismusdebatte bringen.
aus DER SPIEGEL 25/2020
Gibt es "Vorurteilsstrukturen" bei der Feuerwehr? (Archivbild)

Gibt es "Vorurteilsstrukturen" bei der Feuerwehr? (Archivbild)

Foto: Patrick Pleul/ dpa

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) plant eine groß angelegte Studie zu "Vorurteilsstrukturen" bei der Polizei, den Feuerwehren und den Ordnungsämtern. Laut einer internen Projektskizze wollen die Forscher um Institutsdirektor Thomas Bliesener untersuchen, wie weit verbreitet Vorurteile gegenüber Minderheiten und "rechtsgerichtete Einstellungsmuster" in diesen Institutionen sind – und wie sie sich verhindern lassen.

Bisher gebe es keine systematischen Erkenntnisse zum Ausmaß problematischer Einstellungen in den Sicherheitsbehörden, heißt es in dem Papier. Diese Lücke wollen die Forscher mit ihrer Studie schließen. In den vergangenen Tagen war es zu einer hitzigen Auseinandersetzung gekommen, nachdem SPD-Chefin Saskia Esken von "latentem Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte" gesprochen hatte.

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"Eine Untersuchung würde zur Versachlichung der Debatte beitragen", sagte KFN-Direktor Bliesener dem SPIEGEL. Die Befragung soll möglichst in allen 16 Bundesländern und bei der Bundespolizei stattfinden.

"Absolut erforderlich"

Am Vorhaben beteiligt ist die Deutsche Hochschule der Polizei, auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat Unterstützung signalisiert. "Wir halten eine solche Studie für absolut erforderlich, um auf der Grundlage von Fakten diskutieren zu können und nicht nach Bauchgefühl", sagte BDK-Vize Dirk Peglow dem SPIEGEL.

Was noch fehlt, ist die Zustimmung der zuständigen Ministerien.

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