Reichster Kater der Welt Tommasino erbt zehn Millionen

Vom Streuner zur reichsten Miezekatze der Welt: Gleich nach seiner Geburt wurde der kleine Tommasino ausgesetzt. Doch der schwarz-grau-braune Straßenkater aus Rom hatte Glück: Eine wohlwollende ältere Dame adoptierte ihn - und tat weit mehr als das.

Rom - Vor zwei Jahren sorgte die reiche Römerin Assunta C. für Furore, als sie Tommasino zum Alleinerben bestimmte. Vor zwei Wochen starb die 1917 in Potenza geborene Tierschützerin - ihr im Oktober 2009 verfasstes Testament trat in Kraft. Tommasino wurde zum reichsten Kater der Welt.

Wie die römische "Repubblica" berichtet, hinterlässt die Signora ihrem Lieblingskater eine Villa und zwei Wohnungen in Rom und Mailand, außerdem mehrere Bankkonten sowie Ländereien in Kalabrien im Wert von insgesamt zehn Millionen Euro. Die alte Dame sei ohne Verwandte gewesen und habe daher ihren treuesten Gefährten bedacht, erklärten die Testamentsvollstrecker.

Das Geld soll nun an eine Tierschutzorganisation gehen, die sich um Tommasino und andere ausgesetzte Tiere in Not kümmern soll. Einen verlässlichen Nachlassverwalter zu finden, gestaltet sich indes schwierig: "Im vergangenen Jahr haben wir Hunderte Anfragen möglicher Kandidaten aus ganz Italien erhalten", sagte Anwältin Anna Orecchioni der "Repubblica". Viele der Angebote seien ihr jedoch "verdächtig" vorgekommen.

"So ein Schwachsinn"

Erst nach eingehender Prüfung habe man sich für die 48-jährige Römerin Stefania C. entschieden. Sie hatte nicht nur Assunta aufopferungsvoll gepflegt, sondern auch deren Tiere. "Die Krankenschwester ist mit Sicherheit die Person, die den Willen ihres Pfleglings am besten erkennen kann", so Orecchioni.

Im krisengebeutelten Italien stößt die großzügige Geste der alten Dame auf wenig Verständnis. "So ein Schwachsinn", meckerte ein Barbesitzer beim Vatikan am Dienstag. Gerade jetzt, in der Krise, hätten Menschen das Geld viel eher nötig. Die Kellnerin sieht es nicht viel anders: "Ein Zehntel des Geldes hätte für die Katze vollkommen gereicht."

Die Ewige Stadt nicht nur berühmt für ihre vielen streunenden Katzen, sondern auch für ihre freiwilligen Katzenhelferinnen. Am Largo Argentino im historischen Zentrum gibt es ein Heim, wo sich regelmäßig rund 20 Freiwillige aus verschiedenen Ländern 365 Tage im Jahr um etwa 250 "gatti" kümmern. Sie nehmen ausgesetzte und verletzte Katzen auf, lassen sie vom Tierarzt sterilisieren, gegen Krankheiten impfen und päppeln sie wieder hoch.

ala/dpa
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