Rosenmontagsumzüge bei Sturmtief "Bennet" Wetter und Politik zum Trotz

Das stürmische Wetter drohte die Umzugspläne der Karnevalisten zu durchkreuzen, doch die Narren blieben vielerorts standhaft. Und hart in ihrer Kritik gegen Politik und Wirtschaft.
Karnevalswagen mit einer Figur der britischen Premierministerin Theresa May

Karnevalswagen mit einer Figur der britischen Premierministerin Theresa May

Foto: Ina Fassbender/ dpa

Die Karnevalisten haben sich von Sturmtief "Bennet" nicht beeindrucken lassen. Trotz heftiger Böen und Regenschauern bahnten sich die Karnevalszüge in den Hochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf ihren Weg durch die Stadt - in leicht abgespeckter Form. So verzichteten die Karnevalisten in allen drei Städten auf Pferde.

In mehreren Städten wurden Karnevalszüge jedoch abgesagt, so in Bottrop und Hattingen im Ruhrgebiet oder in Fulda und Seligenstadt in Hessen. In vielen anderen Städten begannen die Züge später. Augsburg sagte wegen starker Böen eine Open-Air-Veranstaltung auf dem Rathausplatz ab.

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Rosenmontag: Karnevalisten trotzen schlechtem Wetter

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Dort, wo die Umzüge stattfanden, blieben die politischen Statements deutlich. Als besonders politisch und provokant erwiesen sich einmal mehr die Düsseldorfer Wagen von Jacques Tilly. Der rote Faden bei ihm war diesmal das Thema Rechtspopulismus - etwa in Italien, Polen und nicht zuletzt in Deutschland. So zeigte ein bis zuletzt geheim gehaltener Wagen den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels.

Höcke war als Baby in Windeln dargestellt, Goebbels hielt ihn in die Höhe wie ein Vater seinen Sohn. Das Motiv wurde bis zum Start auf der Zugstrecke unter einer Plane versteckt.

Der "Mainzer Carneval-Verein" schätzte, dass etwa 450.000 Menschen den Umzug am Straßenrand verfolgten, etwas weniger als sonst. Die Düsseldorfer gingen von ungefähr 600.000 Besuchern aus. In Köln hieß es, der Zulauf sei höher als im vergangenen Jahr.

fek/dpa
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