Salzburg Nobel-Dirndl-Hersteller soll Männer benachteiligen

Die Suche nach einer Schneidermeisterin hat einem Salzburger Nobel-Trachtenhersteller Ärger eingebracht - Männer fühlten sich benachteiligt. Das Geschäft fürchtet hingegen um die Intimsphäre seiner Kundinnen.

Wien/Salzburg - Per Inserat hat ein Salzburger Nobel-Trachtenhersteller nach einer "Schneidermeisterin" gesucht - und sich damit dem Vorwurf der Männerbenachteiligung ausgesetzt.

Das Geschäft in der Innenstadt, das mit seinen teuren Maß-Dirndln und Trachtenanzügen ein beliebtes Ziel illusterer Gäste der Salzburger Festspiele ist, beschäftigt sowohl weibliche als auch männliche Maßschneider. Weil eine auf Frauenmode spezialisierte Schneiderin schwanger ist, suchte das Unternehmen per Inserat eine "Schneidermeisterin" als Vertretung.

Daraufhin flatterte dem Geschäft eine Verwarnung der Salzburger Gleichbehandlungsanwaltschaft ins Haus, berichtete der ORF am Montag. Die Anzeige hätte sowohl für weibliche als auch für männliche Bewerber ausgeschrieben werden müssen. Bei weiteren Verstößen drohe der Firma eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 360 Euro.

Der Firmenchef ist empört. "Ich kann doch nicht von einem Herren im Schritt der Damen Maß nehmen lassen", sagte Nikolaus Lanz dem ORF. Ihm sei der Schutz der Intimsphäre seiner Kundinnen wichtiger als die Geldstrafe. "Ich werde weiterhin eine Schneiderin suchen und inserieren", sagte Lanz.

siu/dpa

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