Washington - Es gilt als eines der Wahrzeichen der US-Hauptstadt und lockt die Touristen in Scharen: Doch das Washington Monument bleibt nach dem Erdbeben an der Ostküste der USA im August für Besucher geschlossen. Der Erdstoß hat an dem Marmor-Obelisk größere Schäden verursacht als bisher vermutet. Das hat der National-Park-Service am Montag mitgeteilt.
Am Sockel des knapp 170 Meter hohen Monuments sei ein "Trümmerfeld" entdeckt worden. Große Mengen Mörtel seien während des Erdbebens der Stärke 5,8 abgefallen, so die Behörden. Im Innern des Obelisken hätten sich noch größere Steinteile gelockert. Zudem sei der Fahrstuhl beschädigt.
Während des Bebens hatte eine Sicherheitskamera Aufnahmen von den Beschädigungen gemacht. Die Bilder wurden nun veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie Mörtel herabstürzt und das komplette Bauwerk ins Wanken gerät. Verängstigte Besucher flüchteten ins Freie, laut Behörden gab es jedoch keine Verletzten.
Der Park-Service hatte bisher stets erklärt, das Beben habe lediglich einige Risse im Stein des Monuments verursacht. Als Hurrikan "Irene" kurz nach dem Erdstoß durch Washington zog, sei wegen der Risse Wasser in den Obelisken geraten.
Ein Expertenteam soll jetzt die äußere Fassade des Monuments genau untersuchen. Der Einsatz, der am Dienstag beginnt, wird rund fünf Tage dauern. Dabei arbeiten sich die Ingenieure mit Seilen von der Spitze des Obelisken nach unten vor, wie der Aufsichtsbeamte Bob Vogel sagte.
Eine Truppe professioneller Kletterer wird zur Unterstützung aus Alaska eingeflogen. Die Männer werden mit speziellen Aufhängungen an dem Bauwerk angeleint, ein Sicherheitsexperte prüft ständig die Windgeschwindigkeit vor Ort. Werden die Böen zu stark, muss der Einsatz sofort unterbrochen werden. Stoßen die Männer auf lose Bauteile, werden diese entfernt.
Tageslicht fällt durch Risse im Denkmal
Eine Inspektion im Innern des Obelisken sei bereits abgeschlossen. Der schwerste Schaden habe sich in der pyramidenförmigen Spitze des Monuments ereignet, sagte Vogel. Dort hätten sich Risse mit einer Breite von bis zu 3,2 Zentimetern gebildet. Dadurch seien erhebliche Wassermengen in den Obelisken gelangt. "Durch einige Spalten ist Tageslicht zu sehen", so Vogel.
Wann das Washington Monument wieder für Besucher geöffnet werde, könne er nicht sagen, erklärte Vogel. Sobald das Ausmaß der Schäden bekannt ist, könne der Park-Service einen Zeitrahmen für Reparaturarbeiten und die Wiedereröffnung erstellen. Echte Sorgen um das Wahrzeichen müssen sich die Amerikaner laut Vogel aber nicht machen: "Die Struktur des Bauwerks ist nicht erschüttert, das Washington Monument bleibt, wo es ist."
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Es gilt als eines der Wahrzeichen der US-Hauptstadt und lockt die Touristen in Scharen: Doch das Washington Monument bleibt nach dem Erdbeben an der Ostküste der USA im August für Besucher geschlossen. Der Erdstoß hat an dem Marmor-Obelisk größere Schäden verursacht als bisher vermutet. Dies hat der National-Park-Service am Montag mitgeteilt.
Bruchstücke aus dem Inneren des Bauwerks: Ingenieur Daniel Lemieux zeigt ein Stück Mörtel, das vom Beben losgerüttelt wurde. Am Sockel des knapp 170 Meter hohen Monuments sei ein "Trümmerfeld" entdeckt worden.
Nun soll eine aufwendige Prüfaktion das gesamt Ausmaß der Schäden offenlegen. Der schwere Sturm "Irene" hatte zusätzlich Regenwasser in die Risse gespült.
Gegen 14 Uhr Ortszeit hatte das Beben am 23. August die Ostküste der USA erschüttert. Hier versammelten sich Angestellte in der Innenstadt von Washington.
Sofort nach dem Beben eilten Sicherheitskräfte zu den stategisch wichtigsten Orten in der Hauptstadt. Hier kreist ein Hubschrauber über dem Weißen Haus.
Das Epizentrum des Bebens lag in Virginia, vor dem Pentagon versammelten sich die Angestellten.
Das Gebäude wurde aus Sicherheitsgründen komplett evakuiert - es blieb jedoch bei Sachschäden.
Überall an der Ostküste warteten die Menschen auf der Straße, dieser Mann in New York trug sicherheitshalber einen Helm.
An einem Gebäude in der Innenstadt von Philadelphia hat das Beben seine Spuren hinterlassen.
Wie in anderen Großstädten an der Ostküste, so wurde auch in Washington Großalarm ausgelöst: Hier sperrt die Polizei eine Straße zum Kapitol.
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