Schweizer Bank UBS Toiletten mit Schnipseln von 500-Euro-Scheinen verstopft
Die Genfer Staatsanwaltschaft hat es mit einem mysteriösen Fall zu tun: Kleingeschnipselte 500-Euro-Scheine - im Wert von insgesamt etwa 100.000 Euro - haben Toiletten im Tresorraum einer Zweigstelle der UBS-Bank und in drei nahe gelegenen Restaurants verstopft. Justizsprecher Vincent Derouand sagte am Montag, die Banknoten seien vermutlich mit der Schere zerschnitten worden. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "La Tribune de Genève".
Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits Mitte Mai, zunächst im Tresorsaal, einige Tage später in den Restaurants. Ein Teil des Geldes konnte sichergestellt werden. Laut "Tribune de Genève" soll das Geld spanischen Frauen gehören, die es vor einigen Jahren in einem Safe deponierten.
Die Polizei wurde auf die Vorgänge aufmerksam, nachdem sich die Restaurants über die überquellenden Toiletten beschwert hatten. Dann schaltete sich allerdings ein Anwalt ein, der den Restaurants die Klempnerkosten erstattete und angab, dies im Namen der Schadenverursacher zu tun. Die Restaurantbetreiber zogen daraufhin ihre Beschwerden zurück, wie Derouand mitteilte.
Weder das Zerschneiden von Geldscheinen noch das Verstopfen von Toiletten sei in der Schweiz verboten. Die Justiz wolle aber weiter ermitteln: Es gehe darum, die Herkunft der Scheine zu klären, sagte Derouand. Diese könne zweifelhafter Natur sein. Von der UBS gibt es bisher keinen Kommentar.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Mitte 2016 angekündigt, die Ausgabe von 500-Euro-Scheinen "gegen Ende 2018" einzustellen. Mit der schrittweisen Abschaffung der lilafarbenen Scheine sollen Terrorfinanzierung, Geldwäsche und Schwarzarbeit eingedämmt werden.