Geschlechtergerechte Kleidung Schweizer Armee will Damenunterwäsche einführen

Reservistinnen der Schweizer Armee (Archivbild)
Foto: FABRICE COFFRINI / AFPDer Schweizer Armee mangelt es an Frauen. Ein Blick auf die Ausstattung der Soldatinnen offenbart indes, warum die Truppe für Frauen womöglich nur bedingt ein attraktiver Arbeitgeber ist. Wie unter anderem die »Aargauer Zeitung « berichtet, gehört zur Standarduniform lediglich eine Männerunterhose, ein Modell für Frauen ist nicht vorgesehen.
Nun sollen in einer Testphase ab April erstmals auch eine lange sowie eine kurze Unterwäsche für Frauen erprobt werden. Das teilte der Ausrüster der Schweizer Armee, Armasuisse, mit. Dort ist man sich des Problems offenbar bewusst. »Die alte Uniformgeneration war zu wenig auf die spezifischen Bedürfnisse der Frauen ausgerichtet«, sagte ein Sprecher der Zeitung. Die letzte Uniformbeschaffung sei demnach in den Achtzigerjahren erfolgt.
Nationalrätin Marianne Binder-Keller
Die Nationalrätin Marianne Binder-Keller fordert allerdings noch weitere Schritte, um mehr Frauen für die Arbeit bei der Armee zu begeistern. »Die Ausrüstung ist auf Männer konzipiert, aber wenn die Armee wirklich weiblicher werden soll, braucht es entsprechende Maßnahmen«, wird Binder-Keller von der »Aargauer Zeitung« zitiert.
Unterstützung erhält sie demnach von Major Tamara Moser, die das Projekt »Armee und Fraueninklusion« leitet. Laut Moser unternehme die Schweizer Armee seit Jahren nicht die notwendigen Schritte, um Frauen zu inkludieren.
Nach Angaben der britischen BBC liegt der Anteil der Frauen in der Schweizer Armee derzeit bei nur etwa einem Prozent innerhalb der gesamten Truppe. Bis 2030 soll der Anteil auf zehn Prozent erhöht werden.
Ob die Unterhosen-Umstellung in der Schweizer Armee tatsächlich zu mehr Gleichberechtigung führt, ist laut »Aargauer Zeitung« noch nicht sicher. Armasuisse will sich demnach nicht dazu äußern, ob die neue Frauenunterwäsche in verschiedenen Größen und Formen getestet wird. »Sonst«, zitiert das Blatt eine Soldatin, »macht das alles keinen Sinn.«