
Demonstration "SlutWalk": Protest gegen Belästigung
"SlutWalk" Aufreizend gegen Belästigung
Sydney - Tausende Menschen haben am Samstag im australischen Melbourne an einem sogenannten SlutWalk (Gang der Schlampen) teilgenommen, um damit gegen sexuelle Belästigung von Frauen in aufreizender Kleidung zu protestieren. Obwohl es alles andere als sonnig war, waren viele Teilnehmer der Demonstration äußerst leicht bekleidet - Miniröcke, Hot Pants und Bikini-Oberteile waren häufig zu sehen.
Unter den rund 2500 Demonstranten seien zwar überwiegend Frauen gewesen, aber auch Männer hätten teilgenommen, sagte Organisatorin Lauren Clair. Der "SlutWalk" wurde erstmals im April in Kanada organisiert, nachdem ein Polizist aus Toronto bei einem Vortrag vor Studenten gesagt hatte, "Frauen sollten sich nicht wie Schlampen kleiden, um nicht schikaniert zu werden". Die Aussage sorgte international für Empörung.
"Das ist ein weltweites Problem und nichts, was nur in Kanada passiert", sagte Clair. Zwar würden Frauen häufig danach beurteilt, wie sie sich kleideten. Zugleich sei es aber falsch anzunehmen, dass lediglich Frauen in provozierenden Klamotten Opfer sexueller Belästigung würden. Ebenso sei es ein Mythos, dass sich Frauen gegen sexuelle Belästigung schützen könnten, indem sie sich unauffällig anziehen.
Zwei einsame christliche Gegendemonstranten hätten Schilder mit der Aufschrift "Vergewaltigung ist schrecklich, aber Unanständigkeit auch" und "Gott widersteht den Stolzen, aber gewährt den Bescheidenen Gnade" hochgehalten, berichtet der "Sydney Morning Herald".
Vor der Demonstration in Melbourne hatte die 27-jährige Clair bereits erklärt, das Wort "Schlampe" müsse künftig mit Stolz und nicht mit Schande in Verbindung gebracht werden. Nach dem ersten "SlutWalk" in Kanada wurde das Event auch schon in den USA organisiert. In Australien soll es im Juni weitere "SlutWalks" in Sydney und Adelaide geben.