Spanien König Felipe verzichtet nach Skandal um seinen Vater auf Erbe

Konten in der Schweiz und eine 100-Millionen-Überweisung aus Saudi-Arabien: Spaniens Altkönig Juan Carlos sorgt wieder für Skandale. Sein Sohn, König Felipe, bricht die Verbindungen zu seinem Vater nun ab.
Juan Carlos (l.) mit seinem Sohn und Thronfolger Felipe (Archivbild)

Juan Carlos (l.) mit seinem Sohn und Thronfolger Felipe (Archivbild)

Foto: Paco Campos/EPA-EFE/Shutterstock

Der spanische König Felipe VI. will nach einem neuen Skandal um seinen Vater Juan Carlos auf dessen Erbe verzichten, das teilte das Königshaus überraschend mit. Zudem werde Juan Carlos, der vor sechs Jahren zugunsten seines Sohnes abgedankt hatte, das Gehalt gestrichen, so die Casa Real. Der Altkönig hatte zuletzt rund 194.000 Euro jährlich aus der Haushaltskasse der Bourbonen bekommen. "Felipe bricht die Verbindungen zu seinem Vater ab", schrieb die Zeitung "El Mundo". 

Hintergrund sind Justizermittlungen gegen Juan Carlos, demnach soll er ein millionenschweres Schmiergeld kassiert haben. Es geht um Konten in der Schweiz, eine Überweisung von 100 Millionen Euro des saudischen Königs im Jahr 2008 und die Frage, ob der Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch spanische Unternehmen dadurch begünstigt wurde. Der heute 82-Jährige hatte 2014 nach einer umstrittenen Elefantenjagd, mutmaßlichen Seitensprüngen und anderen Skandalen den Thron aufgegeben.

Einem Bericht der britischen Zeitung "The Telegraph"  zufolge soll Felipe als zweiter Begünstigter einer Offshore-Stiftung auftauchen. Davon distanziert sich das Königshaus nun deutlich, Felipe habe davon nichts gewusst, hieß es. "Die Krone muss die Würde der Institution gewährleisten, ihr Ansehen bewahren und ein integres, ehrliches und transparentes Verhalten haben", hieß es aus dem Zarzuela-Palast. "Denn nur so verdient sie sich die moralische Autorität, die sie für die Ausübung ihrer Funktionen benötigt."

hba/dpa
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