DER SPIEGEL

Zufallsfund in Südafrika Diamantenrausch in Ladysmith

Ein Hirte hatte die ersten großen glitzernden Steine entdeckt. Jetzt graben Hunderte im südafrikanischen Ladysmith den Boden um. Ob sich unter den Fundstücken tatsächlich echte Diamanten befinden, ist noch nicht klar.

Diese Steine sollen ihr Leben verändern – so die Hoffnung von Hunderten von Menschen auf einem Feld nahe der südafrikanischen Stadt Ladysmith. Am Samstag hatte ein Hirte den ersten Stein hier ausgegraben. Die Nachricht von einem möglichen Diamantenfeld machte schnell die Runde. Seitdem strömen Menschen aus ganz Südafrika hierher und suchen ihr Glück. Sie durchgraben den Boden mit Spitzhacken, Schaufeln und teils sogar nur mit Gabeln.

Skhumbuzo Mbhele:
»Ich habe in meinem Leben zuvor noch keinen Diamanten gesehen oder berührt. Es ist das erste Mal, dass ich einen hier berühre. Ich hoffe, das wird zu Hause etwas verändern, weil wir wirklich kämpfen. Ich hoffe, dass die Dinge besser werden.«

Allerdings ist bisher noch nicht klar, ob es sich dabei wirklich um Diamanten handelt, oder doch nur um gewöhnliche Quarzkristalle. Die Suchenden schreckt das nicht ab, für viele ist die Hoffnung auf ein wenig Reichtum, wie ein Strohhalm, an den sie sich klammern.

Mendo Sabelo:
»Das bedeutet, dass sich unser Leben ändern wird, denn niemand hat einen richtigen Job. Ich mache Gelegenheitsjobs. Als ich mit ihnen (den Steinen) nach Hause kam, war die Familie wirklich überglücklich.«

Velile Vilakazi:
»Dies wird der Gemeinschaft wirklich helfen. Wir hoffen, dass die Kriminalität ein Ende findet, insbesondere die Verbrechen gegen Frauen, weil die Jugendlichen all diese Dinge aufgrund der Arbeitslosigkeit tun.«

Südafrikas Wirtschaft leidet seit Langem unter extrem hoher Arbeitslosigkeit, Millionen von Menschen leben in Armut. Auch die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Fast 30 Jahre nach dem Ende der Apartheid leidet vor allem die schwarze Mehrheit der Bevölkerung unter der Ungleichheit. Und die Coronavirus-Pandemie hat es noch verschlimmert.

Ob es sich bei den Steinen nun wirklich um die begehrten Diamanten handelt, soll nun ein Team aus Geologie- und Bergbauexperten analysieren. Einige der Finder haben dennoch schon begonnen, die Steine ​​​​zu verkaufen – Ihre bisherigen Erlöse reichen von sechs bis zwanzig Euro.

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