Tierquäler-Video Python frisst Kätzchen

Ein hässliches Video sorgt derzeit in England für Empörung: Der siebenminütige Streifen zeigt detailliert, wie ein wehrloses Kätzchen einem Python zum Fraß vorgeworfen wird. Ein Boulevardblatt rief seine Leser unverzüglich auf, nach den sadistischen Tierhaltern zu suchen.
Burmesischer Python in einem chinesischen Zoo in Qingdao

Burmesischer Python in einem chinesischen Zoo in Qingdao

Foto: Wu Hong/ dpa

London - Das Video, das derzeit im Netz kursiert, ist tatsächlich verstörend: Eine Person im roten Pullover und mit Weihnachtsmannmütze auf dem Kopf beugt sich über ein junges Kätzchen. Sie streichelt es sanft im Nacken, küsst es auf den Bauch - kurzum sie gebärdet sich wie ein echter Katzenliebhaber. Doch der erste Eindruck des Siebenminüters, der auf einer Web-Seite namens Flix gepostet wurde, täuscht ganz gewaltig.

Denn die klein schwarzbraune Katze ist kein Haus- oder Schoßtier. Sie ist Beute.

Auf einem mit bronzefarbener Satindecke geschmückten Bett liegen Kissen. Darunter lauert ein etwa zwei Meter langer gelber Python. "Frauchen" (oder "Herrchen", das Geschlecht der Person ist nicht genau zu erkennen) legt das Kätzchen in der Weihnachtsmannmütze aufs Bett. Schlange und Haustiger belauern sich kurz, dann ist das Schicksal des Vierbeiners besiegelt.

Der Python schnappt sich sein Opfer und schlingt es dann mit dem Kopf voran hinunter. Die Katze miaut herzerweichend. Im Hintergrund läuft der Weihnachtssong "Little Drummer Boy".

"Python Christmas" ist das Machwerk betitelt, das in der britischen Boulevardpresse für einen Sturm der Entrüstung sorgte. Krank sei dieses Video, die Macher nichts weiter als Sadisten und Tierquäler, wetterten "Daily Mail" und "Sun" unisono.

Gepostet wurde das Video den Zeitungen zufolge von einem in Islington, Nordlondon, registrierten Account. Jetzt suchen Tierschützer nach den mitleidlosen Filmern, die ihrem Publikum "weitere Fütter-Videos" versprachen. Laut britischem Tierschutz-Gesetz können derartige Darstellungen mit Gefängnisstrafen bis zu sechs Monaten und Geldbußen bis 20.000 Pfund (rund 23.000 Euro) geahndet werden.

Eine Sprecherin des britischen Tierschutzverbandes RSPCA zeigte sich entsetzt: "Die Katze ist vermutlich nicht älter als vier Monate. Sie kann sich nirgendwo verstecken oder fliehen. So etwas machen nur sadistischen Menschen", sagte sie der "Sun".

ala
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