Umfrage
Neun von zehn Amerikanern hatten Sex vor der Ehe
Mehr als 90 Prozent der Amerikaner hatten Sex vor der Ehe. So lautet das Ergebnis einer Studie des privaten New Yorker Guttmacher Instituts. Das Resultat stellt die mit Millionen unterstützte Förderung für Enthaltsamkeits-Projekte von US-Präsident George W. Bush in Frage.
New York - "Sex vor der Ehe ist das normale Verhalten einer riesigen Mehrheit der Amerikaner, und das ist schon seit Jahrzehnten so", erklärte Lawrence Finer, Autor der Studie. Die Untersuchung, die in der neuen Ausgabe des Fachmagazins "Public Health Reports" erscheint, basiert auf Interviews mit über 38.000 Personen, die zwischen 1982 und 2002 für eine nationale Datenerhebung vorgenommen wurden.
Demnach belegt sie, dass von den Frauen, die zwischen 1950 und 1978 geboren wurden, mindestens 91 Prozent vorehelichen Sex hatten - bevor sie 30 Jahre alt wurden. Aber auch ältere Jahrgänge waren den Angaben zufolge nicht enthaltsamer. So hatten 88 Prozent aller Frauen, die in den 40er Jahren geboren wurden, vorehelichen Sex, bevor sie 44 wurden.
Lawrence Finer betonte, die Ergebnisse stellten die von der konservativen Regierung unter George W. Bush verfolgte Förderung von Enthaltsamkeitsprogrammen für Jugendliche und junge Erwachsene in Frage. Derartige Programme seien mit mehreren hundert Millionen Dollar unterstützt worden. Es sei jedoch sinnvoller, die jungen Menschen mit Informationen über sicheren Geschlechtsverkehr zu versorgen.
Staatssekretär Wade Horn vom US-Gesundheitsministerium verteidigte daraufhin die Enthaltsamkeitsprogramme der Regierung. Je länger Jugendliche mit dem Geschlechtsverkehr warteten und je weniger Sexualpartner sie in ihrem Leben hätten, desto geringer sei auch die Gefahr, dass sie sich eine sexuell übertragene Krankheit zuziehen. Er betonte zugleich, dass es keine Kampagne der Regierung gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr gebe.
jjc/AP
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