US-Umfrage "Simpsons" bekannter als Verfassung
Chicago - Lisa, Homer, Bart, Maggie, Marge: Die meisten dieser Namen klingen vertraut - nicht nur in amerikanischen Ohren. Die gelben Zeichentrick-Stars aus der Serie "Die Simpsons" haben es längst zu internationaler Berühmtheit gebracht. Das "McCormick Tribune"-Freiheitsmuseum in Chicago hat nun durch eine ungewöhnlich anmutende Umfrage ans Licht gebracht, wie bekannt die animierten Helden in den Vereinigten Staaten tatsächlich sind.
Bei der Untersuchung mussten die 1000 telefonisch Befragten beantworten, wie viele der verfassungsmäßig garantierten Freiheiten sie kennen. Gleichzeitig sollten sie angeben, welche der Simpsons ihnen namentlich bekannt sind. Das Ergebnis dürfte zumindest Verfassungspatrioten überrascht haben: Fast schon als Experten bewiesen sich die Befragten in Sachen Simpsons. Mehr als die Hälfte kannte die Namen von mindestens zwei Mitgliedern der Simpson-Familie. 22 Prozent konnten sogar die Namen aller fünf Familienmitglieder aufsagen.
Obwohl die amerikanische Verfassung bereits in der Schule ausführlich besprochen wird, fiel dagegen nur einem Viertel der Befragten mehr als eine der fünf Freiheiten ein, die der Erste Verfassungszusatz garantiert. Dass damit die Rede-, Religions- und Pressefreiheit sowie das Versammlungs- und das Petitionsrecht geschützt sind, wusste sogar nur ein einziger der insgesamt 1000 Befragten. Stattdessen glaubte jeder fünfte Teilnehmer, dass ihm die Verfassung das Halten von Haustieren garantiere.
Da die Studie auf die Vereinigten Staaten beschränkt war, bleibt allerdings unklar, ob etwa die Deutschen ihr Grundgesetz besser kennen als die hierzulande ebenfalls beliebten Simpsons.
rom/AP