USA Zeitung verweigert schwule Hochzeitsanzeige

Die größte Tageszeitung im US-Bundesstaat New Hampshire hat sich geweigert, die Hochzeitsanzeige eines schwulen Paares zu drucken. Eine Heirat sei eine Sache zwischen Mann und Frau, so der Herausgeber.

New Hampshire - Am Samstag hatte ein homosexuelles Paar in Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire geheiratet. Ihre Anzeige sollte in der größten örtlichen Zeitung veröffentlicht werden, dem "Union Leader" aus Manchester.

Doch zum Erstaunen des Paares weigerte sich das Blatt, die frohe Botschaft zu verkünden. Zwar ist New Hampshire einer der fünf Bundesstaaten, in dem die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert wurde. An der gesellschaftlichen Basis scheint diese Botschaft jedoch noch nicht angekommen zu sein.

Ein Vertreter des "Union Leader" erklärte, man sei gegen diese neue Regelung und berufe sich auf das verfassungsmäßige Recht, zu drucken, was man für richtig halte. Herausgeber Joe McQuaid erläuterte, die Zeitung sei nicht gegen Homosexuelle, glaube aber, dass "eine Hochzeit eine Sache zwischen Mann und Frau ist". Schließlich seien auch die Kirchen nicht verpflichtet, gleichgeschlechtliche Partner zu trauen.

"Wenn sie nicht über Dinge berichten wollen, die sie nicht mögen, dann müssen sie auch ihre Berichterstattung über Mord, Kriege und die Regierung einstellen", sagte einer der Betroffenen, Greg Gould. Der "Union Leader" sei einfach hoffnungslos überholt, "von gestern", so der 42-Jährige.

Der demokratische Senatskandidat Paul Hodes forderte Herausgeber McQuaid auf, seine Politik in dieser Sache zu ändern und die Gesetze des Bundesstaates zu akzeptieren. Sein republikanischer Mitbewerber auf das Amt, Kelly Ayotte , ließ seinen Sprecher erklären, es sei nicht Aufgabe von Regierungsbeauftragten, der freien Presse zu erklären, was sie zu tun habe.

ala/AP
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