Top Ten der Babynamen Maximilian und Marie sind am beliebtesten

Klassiker stehen hoch im Kurs: Batman und Pinocchio konnten sich nicht durchsetzen - im Gegensatz zu Maximilian und Alexander, Marie und Sophie - das sind die beliebtesten Vornamen 2017 in Deutschland.

Die beliebtesten Babynamen 2017 lauten Marie und Maximilian. Das hat eine Auswertung der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ergeben. Sie veröffentlicht seit 1977 jährlich eine entsprechende Rangliste. Auf den Plätzen zwei und drei folgen demnach bei den Mädchen Sophie und Maria, bei den Jungen Alexander und Paul.

Insgesamt gab es im Vergleich zum Vorjahr wenig Veränderung bei den zehn Vor- und Zweitnamen, die am häufigsten vergeben wurden. So rückten nur Luisa und Felix neu in die Top Ten auf und verdrängten Johanna und Luca.

Bei den Mädchen blieben die ersten beiden Ränge unverändert, der drittplatzierte Name Maria lag 2016 auf dem vierten Rang. Bei den Jungen lag der Jahressieger Maximilian 2016 bereits auf Platz drei. Alexander belegte bereits damals den zweiten Rang. Paul verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz von Rang vier auf Rang drei.

In der Gesamtschau gehe die Entwicklung der deutschen Vornamenslandschaft weiterhin in Richtung "kurzer, androgyner Namen", teilte die GfdS. Sie wertete die Daten von rund 700 Standesämtern aus und erfasst nach eigenen Angaben 87 Prozent aller Namen.

Die Auswertung unterscheidet zunächst nicht zwischen Erst- und Folgenamen. In die Zählung fließt also auch die Häufigkeit der vergebenen Zweit- und Drittnamen mit ein.

Erstmals gab die GfdS in diesem Jahr zusätzlich aber auch eine detaillierte Liste mit den beliebtesten Erstnamen bekannt. Diese unterscheidet sich zum Teil deutlich von der Gesamtliste mit allen Namen. Demnach belegte Emma bei den Mädchen den ersten Platz vor Sophie oder Sofie und Hanna oder Hannah. Bei den Jungen machte Ben das Rennen vor Paul und Noah oder Noa.

Die separate Erfassung der Erstnamen sei dadurch ermöglicht worden, dass die Standesämter eine überarbeitete Software erhalten hätten, erklärte die GfdS. Dadurch könnten sie nun die exakten repräsentativen Daten liefern. Zuvor seien nur gröbere Tendenzaussagen zur Namensplatzierung möglich gewesen.

Die Gesellschaft wies zugleich auf regionale Unterschiede bei der Vergabe der Vornamen hin. Im Süden Deutschlands würden häufiger traditionelle Namen wie Maria, Anna, Maximilian oder Lukas vergeben, im Norden nüchterne Namen wie Finn, Emil, Ida oder Frieda. Im Osten seien ältere Namen wie Charlotte, Klara, Oskar und Friedrich beliebt. Im Westen dagegen entspreche die elterliche Tendenz weitgehend der bundesweiten Gesamtliste.

"Mit der Globalisierung ist die Vielfältigkeit der Namen gewachsen", sagt GfdS-Namensexperte Lutz Kuntzsch. So meldeten sich häufiger Standesbeamte bei der GfdS, weil sie Fragen zu einem syrischen, afrikanischen oder asiatischen Namen haben. Manchmal helfe eine Anfrage beim Goethe-Institut in dem jeweiligen Land, erzählt Kuntzsch. So habe sich beispielsweise geklärt, dass Boating in der Mongolei ein weit verbreiteter Name sei - und auch die deutschen Behörden gaben grünes Licht.

Ein Elternpaar aus Kassel scheiterte dagegen 2017 am Amtsgericht mit dem Wunsch, sein Kind Lucifer zu nennen, weil eine beliebte Serienfigur so heißt. "Auch wir hatten Bedenken", sagt Ewels. Lucifer bedeute zwar "Lichtträger", stehe jedoch vielmehr als Synonym für den Teufel. Die Kasseler Eltern ließen sich nach den Wortes eines Gerichtssprechers umstimmen und nannten den Sohn Lucian.

Auch für die Vornamen Batman und Pinocchio konnten sich die Namensexperten 2017 nicht erwärmen, durchgewunken wurden dagegen Cartier, Pacino und Chaplin. Dabei entscheidet nicht der Geschmack der GfdS-Mitarbeiter, sondern vielmehr, ob sich für die Wunschnamen beispielsweise historische Belege finden.

wit/dpa/AFP

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