

München/Hamburg - Es passiert irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Gang. Butler James hat schon einige Gläser Sherry und Weißwein intus, als er zur Feier des 90. Geburtstages von Miss Sophie den Champagner öffnet. Mit der Flasche schwankt er dann durch den Raum, einigen der fiktiven Gäste schüttet er ein, zwischendurch sprudelt das edle Getränk auf den Teppichboden. Lustig, denkt da der geneigte "Dinner for One"-Zuschauer. Das wird teuer, könnte bei dem Anblick hingegen einem Versicherungsvertreter durch den Kopf gehen.
Die Allianz-Versicherung hat nun die Schäden errechnet, die Butler James durch seine Missgeschicke - unbedingt muss dabei das Stolpern über den Kopf des Tigerfells erwähnt werden - in der Realität verursachen würde. Auf etwa 2120 Euro beläuft sich demnach die Summe für die Reinigung des Teppichs und die Restauration des Tigerfells.
Fest steht auch, wer für den ganzen Spaß aufkommen müsste: ausgerechnet die 90-jährige Miss Sophie. James ist bei ihr angestellt, deshalb seien seine Missgeschicke als Eigenschäden der alten Dame anzusehen.
Anders sähe es aber aus, wenn James selbständig wäre oder für einen Catering-Service arbeiten würde. Hier könne eine Betriebshaftpflicht greifen, erläutert die Versicherung weiter. Besonders verhängnisvoll sei, dass die Schäden jedes Jahr auftreten würden - immerhin werden die Sketche im Fernsehen seit knapp 50 Jahren wieder und wieder an Silvester ausgestrahlt.
"Aus versicherungsrechtlicher Sicht müsste in einem solchen Fall überlegt werden, ob dieses Risiko künftig tragbar ist, da es sich ja um einen Wiederholungstäter handelt", heißt es in der Mitteilung weiter. Ob sich bei den Zuschauern künftig statt Lachen eher Mitgefühl einstellen wird, ist wohl spätestens in ein paar Tagen zu beobachten.
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Da hilft auch Streicheln nicht mehr: Die Restauration des Tigerfells, über das Butler James mit zunehmender Trunkenheit stolpert, ist keine günstige Angelegenheit.
Auf 2120 Euro schätzt die Allianz-Versicherung die Schäden, etwa für die Reinigung des Teppichs.
Und sie muss den Spaß bezahlen: Theoretisch müsste Miss Sophie für die Summe aufkommen, da James bei ihr angestellt sei und die Missgeschicke als Eigenschäden der alten Dame anzusehen seien.
Vorteilhafter wäre es für die 90-Jährige, wenn der Butler selbständig wäre oder für einen Catering-Service arbeiten würde. Das klingt doch nach Fortsetzung.
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