Bei Demonstration gegen Rassismus
Sächsischer SEK-Beamter trug Symbol der rechten Szene
Bei einer Demonstration im sächsischen Wurzen gegen Rassismus war auch das SEK im Einsatz. Einer der Mitarbeiter trug ein Symbol, das auch in der rechten Szene genutzt wird. Das Landeskriminalamt prüft den Fall.
Ein Mitarbeiter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Sachsen hat bei einer Demonstration gegen Rassismus ein Symbol getragen, das auch in der rechten Szene verwendet wird. Der umstrittene Aufnäher war während der Veranstaltung in Wurzen gut sichtbar an der Uniform des Beamten befestigt. Nun wird der Fall geprüft.
Bisher lägen allerdings "keine Anhaltspunkte für eine Sympathiebekundung mit der rechten Szene beziehungsweise eine bewusste politische Aussage vor", sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes, Tom Bernhardt.
Der umstrittene Aufnäher an der Uniform des Beamten
Foto: Sebastian Willnow/ dpa
Der Beamte hatte bei dem Einsatz am vergangenen Wochenende einen Aufnäher an seiner Uniform befestigt, auf dem einer der zwei Raben Odins abgebildet ist. Das Symbol stammt laut Bernhardt aus der nordischen Mythologie und ist nicht verboten. Es wird heutzutage allerdings auch in der rechten Szene genutzt.
Generell sei es Beamten untersagt, private Abzeichen oder Symbole an der Uniform zu befestigen oder zu tragen. "Das Landeskriminalamt Sachsen nimmt diesen Sachverhalt sehr ernst und auch zum Anlass, alle Einsatzkräfte entsprechend zu sensibilisieren", betonte der LKA-Sprecher.
Bis zu 400 Menschen waren am vergangenen Samstag durch Wurzen gezogen, um gegen Rassismus und Neonazis zu demonstrieren. Ein großes Polizeiaufgebot sicherte die Demonstration ab. Zu dem Protestzug hatte das linksextreme Bündnis "Irgendwo in Deutschland" aufgerufen.