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Gestorben Carl Hahn, 96

aus DER SPIEGEL 4/2023
Carl Hahn

Carl Hahn

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Ulrich Baumgarten / picture alliance

Noch mit über 90 Jahren un­ternahm der ehemalige VW-Chef eine Spritztour im neuen E-Auto ID.3. Sein Urteil: »Man sieht jetzt, wie primitiv es war, die Elektrik erst jetzt zu entdecken.« Carl Hahn führte Volkswagen von 1982 bis 1992, zu einer Zeit, in der Benzin- und Dieselfahrzeuge die ganze Welt eroberten. Der promovierte Volkswirt hatte daran einen wesentlichen Anteil: Unter seiner Führung eröffnete VW Mitte der Achtzigerjahre ein Werk in China und trug damit erheblich zur Massenmotorisierung der Volksrepublik bei. In Hahns Amtszeit fällt auch der Kauf des spanischen Wettbewerbers Seat. Die darauf aufbauende Mehrmarkenstrategie prägt den Konzern bis heute. Hahns elegantes Auftreten hob ihn von der Breitbeinigkeit späterer VW-Bosse ab – und half ihm, Kontakte zu anderen Größen der Wendezeit zu knüpfen. Fotos in seinem Wolfsburger Büro zeigten ihn unter anderem mit Michail Gorbatschow und Papst Johannes Paul II. Die Dieselaffäre, die VW lange nach Hahns Ausscheiden erschütterte, war ihm nach eigenem Bekunden peinlich. Zwei Dinge könnten dem Autobauer helfen, seine Kunden zurückzugewinnen, sagte er einmal: »Leistung und harte Arbeit.« Carl Hahn starb am 14. Januar in Wolfsburg.

SH
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