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Gestorben Gina Lollobrigida, 95

aus DER SPIEGEL 4/2023
Gina Lollobrigida

Gina Lollobrigida

Foto:

LaPresse / AP

Sie konnte auf der Leinwand die Kraft einer Naturgewalt entfalten. In »Der Glöckner von Notre Dame« (1956) tanzt sie in der Rolle der Esmeralda minutenlang inmitten einer begeisterten Menschenmenge und wirkt dabei anmutig, wild und verwegen zugleich. Damals war die in der Nähe von Rom geborene Lollobrigida, die schon als Dreijährige bei einem Wettbewerb zum »schönsten Kleinkind Italiens« gewählt worden war, bereits ein großer Star. Wenn sie nach Deutschland reiste, verfiel die Öffentlichkeit in Hysterie. Hollywoods Produzenten suchten in den Fünfzigerjahren in Europa nach Schauspielerinnen und wurden vor allem in Italien fündig. Wie Anna Magnani oder Sophia Loren bekam auch Lollobrigida – in der Presse gern »Lollo« oder »Gina nazionale« genannt – Hauptrollen in amerikanischen Filmen. Sie war an der Seite von Humphrey Bogart, Burt Lancaster oder Yul Brynner zu sehen. In den Siebzigern zog sie sich aus dem Filmgeschäft weitgehend zurück und arbeitete vor allem als Fotografin. 1986 hatte sie als Jurypräsidentin der Berlinale einen markanten Auftritt und sprach sich mit klaren Worten gegen den Gewinnerfilm »Stammheim« aus. Gina Lollobrigida starb am 16. Januar in Rom.

LOB
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