Afrikanischer König in Deutschland Bansah schenkt seinem Volk ein Gefängnis

König Cephas Bansah vor seinem Haus in Ludwigshafen
Foto: Jasper Rothfels/ dpaCéphas Bansah, afrikanischer König mit Wohnsitz im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen, hat seinem Volk im Osten Ghanas ein ungewöhnliches Geschenk gemacht: ein Frauengefängnis. Das weiß gestrichene Gebäude mit drei Zellen und Doppelstockbetten wurde in der Stadt Hohoe eröffnet.
Bislang habe es in Hohoe nur eine Gewahrsamszelle gegeben, was laut Polizei zu schlimmen Zuständen geführt habe, sagte der 69-jährige Bansah. "Männliche und weibliche Inhaftierte jeden Alters wurden dort festgehalten, und die Frauen hatten unter den sexuellen Übergriffen der Männer zu leiden. Ein unhaltbarer Zustand. Eigene Zellen für Frauen mussten her."
Die neuen Zellen haben geflieste Wände und Böden sowie eine eigene Dusche und Toilette, was in Ghana kein Standard, sondern Luxus ist. Künftig sollen dort Frauen und Jugendliche untergebracht werden.

Céphas Bansah in seinem Wohnzimmer in Ludwigshafen
Foto: Jasper Rothfels/ dpaBansah lebt seit 1970 in Ludwigshafen. Der gelernte Landmaschinenmeister hat dort einen eigenen Betrieb aufgebaut, eine Autowerkstatt. Nach dem Tod seines Großvaters 1987 bestimmten ihn die Stammesältesten des Volkes Ewe zum Thronfolger. So wurde Bansah König, blieb aber mit seiner Familie in Deutschland.
Er kümmert sich seitdem aus der Entfernung um rund 200.000 Menschen im Osten seines Heimatlandes, sammelt Spenden und Hilfsgüter für die Menschen und bringt sie zu seinem Volk.
Das Gefängnis ist verziert mit der deutschen Flagge und einem Schild, das nicht nur auf Bansah und seine Frau Gabriele hinweist. Auch die Schwetzingerin Sonja Müller und die Gemeinde Heiligkreuzsteinach bei Heidelberg sind verewigt, denn sie steuerten gemeinsam etwa ein Drittel des nötigen Geldes für das Gefängnis bei. Den Rest übernahmen Bansah und seine Frau.