Waldbrände im Mittelmeerraum Feuer bedroht Ortschaft westlich von Athen

Mindestens zwei Menschen starben bei einem Waldbrand in Südfrankreich, auch in Italien gibt es Tote. Und in Griechenland nähern sich die Flammen dem Ort Vilia.
Kampf gegen die Flammen: Feuerwehreinsatz im griechischen Vilia

Kampf gegen die Flammen: Feuerwehreinsatz im griechischen Vilia

Foto: Michalis Karagiannis / imago images/ANE Edition

Feuerwehrleute haben den dritten Tag in Folge gegen einen unkontrollierten Flächenbrand westlich der griechischen Hauptstadt Athen gekämpft. Am Nachmittag drehte sich der Wind und ein Flammenmeer fraß sich aus den Bergen herunter in tiefer gelegene Gebiete.

Das Feuer bedroht Häuser im Raum der Ortschaft Vilia, wie Fernsehbilder zeigten. Mehrere Hubschrauber und Löschflugzeuge, Hunderte Feuerwehrwehrleute aus Griechenland und Polen sowie freiwillige Helfer versuchten weiter, die Flammen einzudämmen. Auch Menschen aus der Ortschaft halfen mit. Der Brand hatte bereits ein abgelegenes Haus zerstört, wie auf den TV-Bildern zu sehen war.

Ein Behördensprecher beklagte, dass es nahe der Ortschaft Vilia westlich Athens keine Straßen oder Schneisen gebe, auf denen die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen die Brände auf den hohen Bergen erreichen könne. Daher hätten sich die Feuer in der Nacht, in der die Bekämpfung der Flammen aus der Luft eingestellt wird, erneut ausgebreitet, sagte er.

Auch andere Länder des Mittelmeerraums leiden unter Waldbränden.

Frankreich

Im Süden Frankreichs haben die Brände zwei Todesopfer gefordert. Außerdem seien 24 Anwohner und fünf Feuerwehrleute leicht verletzt worden, teilte die Präfektur in der Mittelmeerstadt Toulon mit. Die seit zwei Tagen lodernden Flammen im bergigen Hinterland der Bucht von Saint-Tropez seien noch nicht unter Kontrolle – und 7000 Hektar Gelände bereits verbrannt.

Wie Medien berichteten, war zunächst ein etwa 50 Jahre alter Mann tot in seinem ausgebrannten Haus entdeckt worden. Später stießen Einsatzkräfte dort auf eine zweite Leiche. Rund 10.000 Menschen, darunter auch Touristen, wurden in Notunterkünften in Sicherheit gebracht. Auch etliche Campingplätze wurden geräumt. 1200 Feuerwehrleute kämpften gegen die immer wieder vom Wind angefachten Flammen.

Zudem bekämpften über 300 Feuerwehrleute einen weiteren Brand in der Nähe des südfranzösischen Weinorts Beaumes-de-Venise in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur. 130 Menschen, darunter auch Touristen, wurden in Sicherheit gebracht.

Italien

In der süditalienischen Region Kalabrien ist ein weiterer Mensch vermutlich im Zusammenhang mit den Waldbränden gestorben. In der Kommune Acquaro sei in der Nacht zum Mittwoch die halb verbrannte Leiche eines 78-Jährigen gefunden worden, bestätigten die Carabinieri der angrenzenden Gemeinde Aren. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge untersuchten Ermittler die Umstände des Todes noch.

In Kalabrien wüteten in den vergangenen beiden Wochen heftige Waldbrände. Vier Menschen kamen dabei bereits ums Leben. Stark betroffen war unter anderem der Aspromonte Nationalpark.

Israel

Ein massiver Waldbrand westlich von Jerusalem ist nach knapp drei Tagen gelöscht. Dies bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des israelischen Ministers für innere Sicherheit, Omer Bar-Lev. Das Feuer war am Sonntag ausgebrochen und hatte sich trotz aller Bemühungen der Feuerwehr anfangs immer weiter ausgebreitet.

bbr/dpa
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