Merkmale eines Hurrikans Wirbelsturm "Ianos" trifft auf griechische Inseln
Ein schwerer Sturm mit den Merkmalen eines Hurrikans hat den Westen Griechenlands erreicht. Betroffen waren zunächst die Inseln Zakynthos und Kefalonia sowie Ithaka. Die Fährverbindungen mit dem Festland wurden eingestellt. Griechische Meteorologen haben dem Sturm den Namen "Ianos" gegeben.
Meteorologin Christina Souzi sprach im Nachrichtensender Skai von einem sogenannten Medicane, einem mediterranen Hurrikan. Das ist ein Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser dort noch hohe Temperaturen aufweist.
Sobald er das Festland erreicht, verliert er an Heftigkeit. Begleitet wird ein Medicane von starkem Wind und Niederschlägen. Zuletzt hatte der Medicane "Sorbas" 2018 erhebliche Schäden in Griechenland angerichtet.
"Es war ein seltenes Phänomen im Mittelmeer. Jetzt mit dem Klimawandel wird es wohl öfter vorkommen", sagte der Chef des griechischen Wetteramtes im Staatsfernsehen, Kostas Lagouvardos. Am Donnerstagmittag erreichten die Winde auf Zakynthos laut der Behörde die Stärke zehn bis elf.
"Gehen Sie nicht auf die Straßen. Sichern Sie alles, was herumfliegen kann. Gehen Sie in höhere Stockwerke, wenn es Fluten gibt", sagte der Chef des Zivilschutzes, Nikos Chardalias, nach einer Krisensitzung in Athen im Staatsfernsehen. Auch der Wetterdienst des Schweizer Meteorologen Jörg Kachelmann schrieb auf Twitter, es könne ein "außergewöhnlich starkes Sturmereignis" geben.
Das sieht mittlerweile nach einem bösen Volltreffer des #Medicane für die Ionischen Inseln #Zakynthos und #Kefalonia aus! Es wird dort ein außergewöhnlich starkes Sturmereignis. Andere Modelle über blaue Button. /FRhttps://t.co/Fjs24rWJJv
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) September 17, 2020
Schulen bleiben zu
Segler wurden vom Wetteramt dazu aufgerufen, so bald wie möglich den nächsten Hafen aufzusuchen. Die Schulen in acht von dem Sturm betroffenen Regionen sollten am Freitag geschlossen bleiben, ordnete der Zivildienst an.
Neben den voraussichtlich am härtesten getroffenen Inseln im Ionischen Meer werden auch die Halbinsel Peloponnes, Mittelgriechenland sowie teilweise auch die Insel Kreta die Auswirkungen des Sturms spüren. Auch Athen könnte von schweren Regenfällen und stürmischen Winden betroffen sein. "Wir können aber nicht genau sagen, wie sich der Medicane bewegen wird", sagte Meteorologe Lagouvardos im Staatsfernsehen.