Unglück in Griechenland Zwei Züge kollidiert – zahlreiche Tote und Verletzte

Unfallstelle in der Nähe von Tempi
Foto: Giannis Floulis / REUTERSMindestens 32 Menschen sind beim Zusammenstoß eines Güterzugs mit einem Personenzug in der Nacht zum Mittwoch in Mittelgriechenland ums Leben gekommen. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Mindestens 85 Menschen wurden demnach bei dem Unglück verletzt, einige von ihnen schwer. »Die Such- und Rettungsaktion dauert an«, sagte der Sprecher weiter.
Zahlreiche Krankenhäuser wurden in Alarmbereitschaft versetzt. An Bord der Züge sollen 350 Reisende und 20 Eisenbahner gewesen sein, hieß es. Die Ursache des Unglücks ist bisher unklar.
Das griechische Fernsehen zeigte Videos von der Unglücksstelle bei Tempi in Mittelgriechenland. Waggons der beiden Züge waren zerschellt. Feuerwehrleute und Rettungskräfte versuchten in den Trümmern, Überlebende zu finden. »Die meisten Verletzten haben Kopfverletzungen, gebrochene Becken, Arme und Beine«, sagte ein Mitglied eines Rettungsteams Reportern vor Ort. »Es gibt leider zahlreiche Menschen, die noch in den Trümmern sind.«
Ein Überlebender sagte im Staatsfernsehen, in dem Personenzug sei nach dem Zusammenstoß Feuer ausgebrochen. »Es herrschte Chaos und ein Höllenlärm.«

Bild von der Unglücksstelle
Foto:Vaggelis Kousioras / AP
Der Personenzug war auf dem Weg von Athen in die nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki. Der Güterzug war auf dem Weg von Thessaloniki nach Larissa – nahe der Stadt kollidierten die Züge frontal, wie der Gouverneur der Region Thessalie, Konstantinos Agorastos, dem Fernsehsender Skai sagte. Insgesamt entgleisten vier Waggons, mindestens zwei fingen Feuer. Die ersten beiden Waggons seien durch den Aufprall »fast vollständig zerstört« worden.
Die Strecke, die Athen mit Thessaloniki verbindet, war in den vergangenen Jahren modernisiert worden. Die griechischen Bahnen (Hellenic Train) werden von der italienischen Staatsbahn Ferroviaria dello Stato Italiano (FS) betrieben. Eisenbahner sagten im griechischen Sender Real FM, es gebe trotz der Modernisierung erhebliche Probleme bei der elektrischen Koordination der Verkehrskontrolle.