Hamburger Terrorprozess
FBI-Mann sagt über Todespiloten aus
Im Hamburger Terrorprozess hat ein Beamter der US-Bundesbehörde FBI über Zahlungen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an die Attentäter ausgesagt. In dem Verfahren ist der Marokkaner Abdelghani Mzoudi wegen Beihilfe an den Terrorattacken vom 11. September angeklagt.
Hamburg - Vor dem Hamburger Oberlandesgericht berichtete der FBI-Mann als Zeuge auch über die Flugausbildung des späteren Todespiloten Mohammed Atta und seiner Mittäter in den USA.
Demnach habe der erste der vier Terrorpiloten schon 1996 seinen Flugschein gemacht. Die vier Männer hätten sich bei ihrer Ausbildung nur für wenige, spezielle Manöver interessiert: "Atta und Marwan al-Shehhi wollten in erster Linie Anflüge, Landungen und Kurven üben - sonst nichts", sagte der 34-jährige Beamte.
Wenige Tage vor den Anschlägen auf das World Trade Center in New York sei die Gruppe dann vermutlich zum Test gemeinsam von der Ost- an die Westküste und von dort nach Las Vegas geflogen.
Der FBI-Agent sagte ebenfalls aus, dass die Terroristen direkt finanziell aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt worden seien: Bewiesen sei, dass von dort rund 110.000 Dollar (etwa 95.000 Euro) auf das Konto der Gruppe überwiesen wurden.
Das Gericht erhofft sich von der Vernehmung des Bundespolizisten den Nachweis, dass tatsächlich Freunde Mzoudis und damit die so genannte Hamburger Terrorzelle hinter den Anschlägen steckt. Allerdings beschränkt sich die Aussagegenehmigung auf bereits veröffentlichte Ermittlungen. Weitere Fragen - etwa zu dem inhaftierten mutmaßlichen Drahtzieher Ramzi Binalshibh - waren nicht zugelassen.
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