Deutscher Urlauber auf Sizilien Was passiert, wenn man Harrison Fords Kreditkarte findet, Herr Milewski?

Harrison Ford (Archivbild): »Ich dachte: Lustig, da heißt jemand wie der Schauspieler«
Foto: Oliver Lang/ dapdSimon Milewski, 28, ist Personaler bei der Deutschen Bahn. Im Urlaub kam er in Kontakt mit einem Hollywoodstar.
SPIEGEL: Erzählen Sie, wie war das mit der Kreditkarte?
Milewski: Ich war neulich am Strand von Mondello auf Sizilien. Ich ging am Wasser spazieren, und plötzlich sah ich im Sand eine Kreditkarte.
SPIEGEL: Von Harrison Ford.
Milewski: Das stand drauf, ja. Die Karte war völlig abgeranzt, sie sah nicht nach Hollywood aus. Ich dachte: Lustig, da heißt jemand wie der Schauspieler.

Das Klima-Dilemma
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SPIEGEL: Was haben Sie gemacht?
Milewski: Ich habe sie bei der Polizei abgegeben, dann bin ich zurück ans Meer. Ich kam ins Grübeln: Was, wenn die vom echten Ford ist? Ich habe gegoogelt und gelesen, dass er gerade auf Sizilien einen Film dreht. Ich ging also zurück zur Polizei. Ich sagte, dass ich Ford gern kennenlernen würde. Die Polizisten antworteten, dass er im Fischrestaurant um die Ecke sitzt, und dass er die Karte schon zurückhat. Ich bin zum Restaurant gegangen.
SPIEGEL: Wie hat Ford reagiert?
Milewski: Sehr nett! Er saß gerade mit seiner Familie beim Mittagessen. Er fragte, warum ich nicht mit der Karte abgehauen sei. Er meinte, ich hätte sehr weit damit kommen können.
SPIEGEL: Als Finderlohn gab es ein Selfie mit Ford, das Sie auf Facebook gepostet haben. Was ist dann passiert?
Milewski: Es ging viral, blitzschnell. Zig Radio- und Fernsehsender haben mich um Interviews gebeten, Sie sind der 13., mit dem ich heute spreche.
SPIEGEL: Sie waren sogar in den ZDF-Nachrichten. Geht Ihnen das nicht langsam auf den Keks?
Milewski: Ach, das ist doch eine schöne Geschichte. Es gibt so viele schlechte Nachrichten, wenn ich etwas Positives beitragen kann, gern.
SPIEGEL: Kennen Sie Andy Warhols Spruch, dass in der Zukunft jedermann 15 Minuten berühmt sein wird?
Milewski: Das passt ganz gut. Das Internet macht's möglich.
SPIEGEL: Was, wenn das Ihre 15 Minuten waren?
Milewski: Gern. Meine Frau sagt schon, es reicht jetzt, Simon. Nächste Woche mache ich mein Handy erst mal aus.