Hochwasserkatastrophe Kuh treibt 100 Kilometer mit Flut – und überlebt

Sandsäcke in den Niederlanden: Die Maas tritt über die Ufer
Foto: Arnulf Stoffel / dpaEine in den Niederlanden vom Hochwasser mitgerissene Kuh ist rund hundert Kilometer weiter aus der Maas gerettet worden. »Es ist für uns sehr überraschend, dass die Kuh so eine Strecke überstanden hat«, sagte ein Feuerwehrmann dem Sender Omroep Brabant am Samstag. »Ob das Tier die ganze Zeit mitgetrieben wurde, oder ob es auch Abschnitte gab, wo es mit den Füßen den Boden berührte, wissen wir nicht.«
Die Kuh wurde schließlich am Samstag in Escharen südlich der Grenzstadt Nimwegen gerettet, nachdem Anwohner die Hilfsdienste alarmiert hatten. Sie steckte im Uferbereich der Maas fest.
Wie sich herausstellte, stammt die Kuh aus dem Ort Echt im Süden der Niederlande, rund hundert Kilometer entfernt. Ein Tierarzt untersuchte die Kuh vor Ort. Der Landwirt, dem das Tier gehört, machte sich auf den Weg, um seine Kuh abzuholen.

Die Bilder der Flutkatastrophe
Ähnlich wie in Deutschland und Belgien traten auch in den Niederlanden Flüsse über die Ufer. Im Süden des Landes kämpften die Anwohner entlang der Maas auch am Samstag mit Sandsäcken und Schutzmaßnahmen gegen das Hochwasser. Mit einem Absinken des Wassers wurde in Roermond am Sonntagmorgen und in Venlo am Sonntagabend gerechnet, teilten die Behörden mit.
Bürgermeister von Venlo bedankt sich für Hilfsbereitschaft
In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen war am Freitag ein Krankenhaus mit 200 Patienten vorsorglich evakuiert worden. In der Stadt und umliegenden Orten wurden Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgerufen. Zwar richteten die Fluten erhebliche materielle Schäden an, Berichte über Verletzte gab es aber nicht.
Der Bürgermeister von Venlo, Antoin Scholten, bedankte sich für die enorme Hilfsbereitschaft, auch aus dem deutschen Grenzgebiet. Es habe Angebote zur Einquartierung von Bewohnern der evakuierten Gebiete gegeben, außerdem hätten Feuerwehren mit Material und Mannschaften zur Hilfe bereitgestanden. Angesichts der katastrophalen Lage in den deutschen Hochwassergebieten habe man nicht gewagt, um Hilfe zu bitten.