Bayern Frau nach Flutwelle in Höllentalklamm tot geborgen

Mindestens ein Mensch hat eine Flutwelle in der Höllentalklamm bei Garmisch-Partenkirchen nicht überlebt. Die Suche nach mindestens einer weiteren vermissten Person geht weiter.
Feuerwehreinsatz an der Höllentalklamm

Feuerwehreinsatz an der Höllentalklamm

Foto: Peter Kneffel / dpa

Nach einer durch Starkregen ausgelösten Flutwelle in der Höllentalklamm bei Garmisch-Partenkirchen in Bayern ist eine Frau tot geborgen worden. Rettungskräfte hätten die Vermisste am Morgen leblos im Wasser gefunden, berichtete die Polizei in Rosenheim. Es sei nicht sicher, ob es sich dabei um eine der beiden noch vermissten Personen handele. Die Annahme liege aber nahe.

Acht Menschen waren am Montag weitgehend unverletzt aus der Klamm gerettet worden. Zwei andere hätten Augenzeugenberichten zufolge auf einer Holzbrücke über dem wild tosenden Hammersbach in der Klamm gestanden, berichtete die Polizei. Die Brücke wurde demnach von der Flutwelle weggerissen.

»Eine absolut bedrohliche Situation«

Sollte sich jemand noch in der Klamm befinden, sei angesichts der vergangenen Zeit und des Wetters die Hoffnung gering, die Person lebend zu finden. »Dann ist das eine absolut bedrohliche Situation. Aber wir lassen nichts unversucht«, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Die Frau war gegen 8.30 Uhr leblos im Wasser gesichtet worden. Einsatzkräfte der Canyoning-Gruppe von Bergwacht und Polizei bereiteten daraufhin ihren Einsatz vor und bargen den Körper aus dem Wasser.

Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Die weiteren Untersuchungen zur Identität und zu den Todesumständen übernehmen Beamte der Kriminalpolizei.

Auch die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich mit dem Fall. »Wir haben Vorermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob eine Straftat im Raum steht«, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II, Andrea Mayer, der Nachrichtenagentur dpa. Im Raum stehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Gegen konkrete Personen richteten sich die Überprüfungen bisher aber nicht.

Klamm weiter gesperrt

In Kürze soll die groß angelegte Suche nach nunmehr mindestens einem Vermissten weitergehen. Dutzende Helfer sind erneut im Einsatz. Auf Brücken unterhalb der Klamm wurde nach Hinweisen wie Kleidungsstücken Ausschau gehalten.

Unterdessen haben Helfer 108 Menschen von oberhalb gelegenen Hütten ins Tal gebracht. Einsatzkräfte der Bergwacht hätten am frühen Dienstagmorgen gegen 4.45 Uhr mit der Evakuierung von sieben Menschen aus den sogenannten Knappenhäusern begonnen, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Zudem begleitete die Bergwacht weitere 101 Menschen von der Höllentalangerhütte ins Tal. Die Menschen hätten die Nacht in den Hütten verbracht und seien unverletzt.

Die Klamm bleibt vorerst gesperrt – sie führe immer noch viel Wasser.

bbr/dpa/AFP
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