Dieser Beitrag wurde am 05.04.2019 auf bento.de veröffentlicht.
"Ein Coming-out im Fußball ist definitiv ein Karriererisiko",
sagt Nico Schulte. Als Jugendlicher hatte er noch den Traum, Profifußballer zu werden.
Mit 17 spielte er als Torhüter in der U19-Bundesliga.
Er führte ein
Doppelleben, denn Nico ist schwul.
Niemand sollte davon erfahren. Nico hatte Fake-Freundinnen, die ihn vom Training abholten. Auf dem Platz wollte
er besonders männlich wirken, schrie seine Mitspieler an oder ging besonders
hart in Zweikämpfe.
Bis sein Kartenhaus mit einer kleinen Unvorsichtigkeit
zusammenstürzte – und alles aufflog.
Heute trainiert der 23-Jährige 13- bis 14-Jährige in der
Verbandsliga beim Bonner SC. Mit seiner Homosexualität geht er offener um. Blöde Sprüche vom Spielfeldrand gibt es zwar so gut wie jede Woche. Bei seinen Spielern stößt er aber mit seiner lockeren Art auf Akzeptanz.