Tegucigalpa - Entsetzen am Flughafen der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa: Hier raste am Freitag ein Airbus A320 der mittelamerikanischen Fluggesellschaft Taca über die Landebahn hinaus und wurde schwer beschädigt.
Fünf Menschen kamen dabei ums Leben, mindestens 76 der insgesamt 131 Menschen an Bord wurden verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich um den Piloten, einen Autofahrer am Boden und Passagiere, unter denen die Frau des brasilianischen Botschafters sein soll. Auch der Chef der Zentralbank von Mittelamerika, Harry Brautigam, soll bei dem Crash ums Leben gekommen sein. Er erlag den Behörden zufolge einem Herzanfall.
Das örtliche Fernsehen zeigte dramatische Bilder, auf denen zu sehen ist, wie die Unglücksmaschine mit eingeknicktem Fahrwerk und zerbrochenem Cockpit unter einer Werbetafel liegt. Unter dem linken Triebwerk eingequetscht sind zwei Autos. Rettungskräfte waren stundenlang damit beschäftigt, unter chaotischen Bedingungen die Verletzten aus der Maschine zu befreien. Privatleute bargen Verletzte und transportierten sie in ihren Autos zu den Krankenhäusern.
Weil bei dem Unglück mehr als 7500 Liter Treibstoff aus den Tanks liefen und sich rund um das Wrack Hunderte Schaulustige drängten, ist die Gefahr noch nicht gebannt. "Der Kraftstoff von dem Flugzeug könnte eine Explosion auslösen - und das wäre eine noch größere Tragödie", sagte ein Sprecher des Sicherheitsministeriums, Ivan Mejia. Sicherheitsbeamte versuchten, die Neugierigen auseinanderzutreiben.
Der Toncontin-Flughafen gilt als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Er ist 60 Jahre alt und stellt mit einer kurzen Landebahn von 1,6 Kilometern und einer sehr einfachen Navigationsausstattung in dem bergigen Gebiet hohe Anforderungen an jeden Piloten.
Flughafenmanager Carlos Ramos erklärte im Fernsehsender Kanal 7, die Unglücksmaschine habe auf halber Höhe der Landebahn aufgesetzt. Die Behörden kündigten an, den Flughafen für große Maschinen dauerhaft zu schließen und diese Flüge zum früheren Militärflughafen Palmerola umzuleiten.
Möglicherweise ist das Unglück auf schlechtes Wetter zurückzuführen. Nach dem Tropensturm "Alma" herrschte in Teilen der Hauptstadt dichter Nebel.
Die Maschine kam laut Angaben des Büros von Präsident Manuel Zelaya aus Los Angeles. In San Salvador hatte sie einen Zwischenstopp eingelegt. Die Passagiere kamen zumeist aus Honduras, El Salvador und Costa Rica.