Projekt in Neuseeland: Hunde, Steuer
Foto: AFP/ DraftFCBAuckland - Porter, Monty und Ginny könnten Pioniere werden, eine Grenze zwischen Menschen und Hunden überwinden: Die drei Vierbeiner aus Neuseeland haben Monate harten Trainings hinter sich. Nun sollen sie zeigen, dass sie Auto fahren können - Hundesteuer mal anders.
Die drei Hunde sind in einem Tierheim in Auckland untergebracht - und die zentralen Figuren in einem unglaublichen Projekt: Ziel ist, dass die Hunde ein auf ihre Bedürfnisse umgebautes Auto steuern. Das Training der Mischlinge, zwei männlich und einer weiblich, fand auf improvisierten Wagen statt und dauerte mehrere Monate. Und es hat sich anscheinend ausgezahlt. Auf YouTube sind die Lernfortschritte dokumentiert.
Dennoch: Hunde hinter dem Steuer - das kommt nicht nur der "New York Times" seltsam vor. Das Ganze sei so "verwirrend, dass man nicht weiß, wie man damit umgehen soll", schreibt die Zeitung. Sie verweist auf eine "Top Ten"-Liste von Moderator David Letterman: Zehn Anzeichen, dass Ihr Hund ein schlechter Fahrer ist. Unter anderem kamen darin die Punkte "Gute Fahrer verschlucken den Autoschlüssel nicht" und "Er wendet den Blick von der Straße ab, um sich zu lecken" vor.
Der Höhepunkt des Projekts ist für Montag geplant. Dann sollen die Hunde bei einer live im Fernsehen übertragenen Fahrprüfung zeigen, was sie gelernt haben. Selbst wenn die Prüflinge durchfallen, dürfte das eigentliche Ziel der Aktion schon lange vorher erreicht gewesen sein: mehr Hunde aus dem Tierheim zu vermitteln.
Gerade etwas ältere Tiere sind nicht mehr begehrt, daran etwas zu ändern, war der Ausgangspunkt des Projektes. Eine Werbeagentur sollte eine Kampagne entwickeln, die Vorurteile gegenüber Hunden aus dem Tierheim abbaut - professioneller Internetauftritt und Sponsoren inklusive. "Das Interesse ist enorm", sagte eine Sprecherin der verantwortlichen Werbeagentur. Und es sehe so aus, als werde die Botschaft auch verstanden.
Ginny wurde von ihren früheren Besitzern vernachlässigt, Montys waren mit der Erziehung überfordert und Porter streunte durch die Straßen - jetzt zeigen die fahrenden Hunde, wozu vermeintliche Problemfälle aus dem Tierheim fähig sind.
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Monty ist kein Hund wie jeder andere: Der Schnauzer-Mischling lernt mit zwei Artgenossen, Auto zu fahren.
Monty mit Porter (l.) und Ginny (r.): Diese drei Hunde aus einem Tierheim in Auckland nehmen an dem einzigartigen Projekt teil.
Porter zeigt, wie das Training aussieht: Die Hunde übten zunächst auf improvisierten Wagen.
Eine Pfote am Lenkrad, die andere am Gaspedal: Die Hunde sollen in die Lage versetzt werden, ein auf ihre Bedürfnisse umgebautes Auto zu fahren.
Schalten, lenken, beschleunigen, bremsen, steuern: Porter ist ein echter Multitasker.
Hündin Ginny hat den vollen Überblick: Das Projekt soll zeigen, dass Hunde aus dem Tierheim zu Höchstleistungen fähig sind - und möglichst viele Menschen dazu bringen, einen Hund bei sich aufzunehmen.
Ginny und ihre Kollegen dürften mit ihren Fahrexperimenten auf jeden Fall dafür gesorgt haben, dass das Anliegen des Tierheims bekannt wird.
Die Anschnallpflicht gilt auch für Hunde: Ginny und ihre Kollegen sind auf den Wagen immer fest angegurtet.
Wo soll's denn hingehen? Ginny auf dem Fahrersitz des umgebauten Autos.