Handyvideo:
Vater: "Ist das ein Flugzeug oder eine Bombe?"
Tochter: "Eine Bombe." - Vater: "Eine Bombe?"
Vater: "Wenn es knallt, dann lachen wir!"
Selwa ist drei Jahre alt und lebt in Syrien. Ihre Familie ist mit ihr aus dem umkämpften Gebiet um Idlib ins benachbarte Sarmada nahe der türkischen Grenze geflohen. Auch hier sind täglich die Luftangriffe und die Einschläge der Bomben zu hören. Selwas Vater hat sich ein Spiel ausgedacht, um die Angst seiner kleinen Tochter vor dem Krieg zu lindern.
Abdullah Muhammed, Vater von Selwa
"Der Gedanke kam mir während des Opferfestes Eid. Zur Zeit des Eid gab es wie immer viele Böller und Feuerwerk. Bei uns vor dem Haus ist ein richtig großer Böller explodiert, mit einem mächtigen Knall. Die Kleine ist zusammengezuckt. Sie hat sich erschrocken und fing an zu weinen. Ich nahm sie sofort hoch und ging mit ihr zur Terrasse und sagte: Da sind Kinder, die spielen, und dieser Lärm muss uns keine Angst machen! Darüber muss man lachen! Und jetzt ist es so: Immer wenn ein Kampfjet kommt und ich weiß, dass gleich die Bomben einschlagen, weil da dieses Geräusch kommt, rufe ich schnell: "Jetzt fangen die Böller an!" Und sie lacht."
Das Video von Selwas neuem "Spiel" macht die Runde in den sozialen Medien, seit es der Mitarbeiter einer Hilfsorganisation veröffentlicht hat.
Handyvideo:
Vater: "Wenn es knallt, dann lachen wir!
Tochter: "Ja, das ist lustig!"
Vater: "Das ist lustig!"
Selwas Vater hofft, so das Kriegstrauma bei seiner Tochter abzumildern. Der Name "Selwa" bedeutet im Arabischen übrigens soviel wie "Trost" oder "Ablenkung".
Abdullah Muhammed, Vater von Selwa
"Wie ich mir ihr Leben vorstelle? Ich weiß es nicht. Wir wissen gerade nicht, was aus unseren Leben wird. Ich hoffe, dass ihr Leben viel besser wird als unseres."
Nach UN-Angaben sind seit Dezember rund 900.000 Menschen aus der Provinz Idlib auf der Flucht. Die Türkei hat insgesamt schon 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen.