48 Grad Über tausend Tote bei Hitzewelle in Indien

Indien leidet unter extremer Hitze, mancherorts herrschen Temperaturen von knapp 50 Grad. Die Zahl der Toten steigt rasant.
Indischer Bauer auf seinem Feld: Keine Abkühlung in Sicht

Indischer Bauer auf seinem Feld: Keine Abkühlung in Sicht

Foto: DPA

Die außergewöhnliche Hitzewelle in Indien hat Hunderte weitere Todesopfer gefordert. Bis Dienstag starben nach offiziellen Angaben in Indien mindestens 750 Menschen an den Folgen der hohen Temperaturen. Die Fernsehsender CNN und BBC berichteten von mehr als 1100 Toten. 

"Die meisten Opfer sind Menschen, die direkt der Sonne ausgesetzt waren. Viele von ihnen waren älter als 50 Jahre und arbeiteten im Freien", sagte P. Thulasi Rani vom Katastrophenmanagement des Bundesstaates Andhra Pradesh.

Laut Meteorologen lagen die Temperaturen an vielen Orten mindestens vier Grad über dem Durchschnitt. Verantwortlich seien heiße Winde aus Nordwesten, sie brächten die Hitze aus dem Wüstenstaat Rajasthan mit. Die Monsunfront, die Abkühlung mit sich bringen könnte, lag noch in der Bucht von Bengalen. Sie wird am 1. Juni an der Südspitze des Landes erwartet und zieht dann Richtung Norden und Westen.

In Kalkutta beschlossen viele Taxifahrer nach dem Tod zweier Kollegen, zwischen 11 und 16 Uhr nicht mehr zu fahren. Die Verwaltung der Landeshauptstadt Ahmedabad habe Poster mit Hinweisen aufgehängt, berichtete die Online-Nachrichtenplattform "Scroll". Sie raten dazu, Wasser und Buttermilch zu trinken, aber keine süßen Getränke.

Auch die indische Hauptstadt Neu Delhi ist von der Hitzewelle betroffen. Wie die Zeitung "The Hindustan Times" berichtete, wurden am Montag 45,5 Grad gemessen, auf einigen Straßen schmolz der Asphalt. Betroffen von der Hitzewelle sind vor allem arme Inder, die unter freiem Himmel arbeiten. "Die Geschäfte laufen schlecht, aber es gibt nichts, was ich sonst tun könnte", sagt Hari Om, der in der glühenden Hitze Essen verkauft. "Die Leute gehen nicht raus und haben keine Lust auf Essen. Sie wollen nur kaltes Wasser."

brk/dpa/AFP
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