Sulawesi kommt nicht zur Ruhe: Nach dem verheerenden Tsunami ist nun ein Vulkan auf der indonesischen Insel ausgebrochen. Der knapp 1800 Meter hohe Berg Soputan schleuderte Asche bis zu vier Kilometer in die Höhe. Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde gab es zunächst keine Informationen über größere Schäden.
Helfer finden unterdessen nach der Tsunami-Katastrophe immer mehr Tote. Nach der bisherigen offiziellen Zwischenbilanz kamen bei der Serie von Erdbeben und der folgenden Flutwelle mehr als 1400 Menschen ums Leben.
Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch viele weitere Leichen vermutet. Bis das ganze Ausmaß der Katastrophe klar ist, wird es wohl noch Tage dauern. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde berichtete von mehr als 800 Verletzten.
Das indonesische Militär flog vom Flughafen Palu aus mit Transportmaschinen Verletzte aus. Die Menschen wurden in die Provinzhauptstadt Makassar gebracht, wo sie in Krankenhäusern besser versorgt werden können.
Ein Militärsprecher sagte: "Sie müssen behandelt werden. Das geht in Palu nicht, weil es immer noch keinen Strom gibt." Am Flughafen der 350.000-Einwohner-Stadt wurden auch Feldlazarette aufgestellt.
Mehr als Hundert Menschen werden offiziell vermisst, etwa 60.000 haben ihre Häuser verloren. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 190.000 Menschen auf Hilfe angewiesen sind.
Bei den Überlebenden wachsen Verzweiflung und Zorn, weil es an den wichtigsten Dingen wie Strom, Wasser, Nahrung und Treibstoff fehlt.
In der besonders schlimm betroffenen Stadt Palu kam es zu Plünderungen. Nach Polizeiangaben wurden 45 Menschen festgenommen. Sie hatten versucht, in Einkaufszentren unter anderem Flachbildfernseher, Schuhe, Kleidung und einen Geldautomaten zu stehlen.
Der Vulkan Soputan liegt im Nordosten von Sulawesi, mehrere Hundert Kilometer vom Gebiet der Tsunami-Katastrophe entfernt. In den vergangenen Jahren war er immer wieder ausgebrochen. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
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Auch in der Großstadt Palu stürzten viele Gebäude ein. Die Einsatzkräfte gelangen nur langsam durch die Trümmer.
Satellitenaufnahmen zeigen auch, wie sich die Wassermassen in die Küste von Palu schoben.
Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Toten nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe weiter gestiegen. Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, es gebe mindestens 1234 Todesopfer.
Zerstörtes Haus auf Sulawesi: Indonesien leidet immer noch unter den Folgen einer ganzen Serie von Beben mit einer Stärke von bis zu 7,4 und eines Tsunamis, die am Freitag die Insel getroffen hatten.
Viele Opfer liegen noch im Schlamm und unter Trümmern. Es wird daher befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.
Ein Schiff ist zwischen Häusern gestrandet: Auf der Insel herrscht weiterhin Chaos.
Das angeschwemmte Schiff zerstörte Häuser: Zahlreiche Menschen verloren wegen der Katastrophe ihr Dach über dem Kopf - und müssen im Freien kampieren.
Mehr als 72 Stunden nach den Beben und der Flutwelle wird die Lage auf der Insel immer chaotischer. Bei den Überlebenden wachsen Verzweiflung und Zorn, weil es an den wichtigsten Dingen wie Wasser, Nahrung und Treibstoff fehlt.
Auch die Einsatzkräfte brauchen dringend Unterstützung. Ihnen fehlt es an Material.
Unzählige Menschen werden noch vermisst, doch es gibt auch Überlebende: Dieser Mann verlässt unter einem Auto, dass in die Mauer gequetscht wurde, ein Gebäude.
Eine Frau läuft durch die Trümmer von Palu. In der Großstadt kam es zu Plünderungen. Sicherheitskräfte gaben nach einem Bericht des Senders BBC Warnschüsse ab.
Rettungskräfte bergen Todesopfer des Tsunamis: Weiterhin wird intensiv nach Überlebenden der Naturkatastrophe gesucht.