Barbie bringt endlich richtige Vorbilder als Puppen heraus
Dieser Beitrag wurde am 07.03.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Die klassische Barbie war immer ein Stereotyp – eine blonde, schlanke Frau. Irgendwie nett, aber auch irgendwie wenig inspirierend. Nun bringt der Spielzeughersteller Mattel, zu dem Barbie gehört, erstmals richtige Vorbilder auf den Markt.
Berühmte Frauen wie Frida Kahlo, Amelia Earhart und Patty Jenkins gibt es jetzt als Puppen.
Die Serie heißt "Inspiring Women" und soll demnächst in die Läden kommen. Insgesamt gibt es 18 Persönlichkeiten, darunter auch die deutsch-iranische Modedesignerin Leyla Piedayesh. In der Verpackung klären kleine Begleitheftchen über ihre Leistungen auf. Die Serie soll keine Sonderedition werden, sondern massenhaft produziert werden. (Mattel)
Die Idee dahinter: Mädchen sollen bereits im Spielzimmer starke Frauen kennenlernen dürfen. In der Reihe gibt es Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen. Die Puppen werden als "Sheros" bezeichnet – als Wortspiel aus "She" und "Hero". Erste Figuren gab es bereits 2015, nun erst wird die Reihe richtig ausgebaut.
"Mädchen konnten schon immer die verschiedensten Karrieren mit ihren Barbies durchspielen", sagt die Barbie-Managerin Lisa McKnight. "Nun sollen die echten Vorbilder ihnen zeigen, dass sie tatsächlich alles werden können."
Das sind die 18 Persönlichkeiten:
Barbie versucht seit längerer Zeit, mehr Vielfalt abzubilden. Ibtihaj Muhammad wurde bereits Ende vergangenen Jahres in die Reihe aufgenommen – und war damit die erste offizielle Barbie mit Kopftuch:
Andere Puppen trugen schon früher Kopftuch. Im Nahen Osten wird seit 15 Jahre eine Puppe namens "Fulla" vermarktet, auf Instagram schneidert eine Künstlerin seit Jahren Minikopftücher für Barbies – und nennt sie "Hijarbie".
Mattel selbst hat die Zeichen der Zeit erkannt – unabhängig von Verhüllungsfragen.
- In den vergangenen Jahren wurde das Sortiment immer mehr ausgeweitet, es gibt chinesische Barbies, schwarze Barbies, Latino-Barbies.
- Eine "Karriere"-Reihe vertreibt bereits seit längerem Jahren Berufsoutfits für die Puppen, von der Ingenieurin über die Astronautin hin zur Managerin.
- Und selbst eine lesbische Barbie gibt es mittlerweile, sie trägt ein Shirt mit dem Aufdruck "Love Wins" (bento).
Zwar konnten Kinder schon immer ihre Puppen zu allem Möglichem machen, dafür braucht es nicht mehr als Fantasie. Aber nun will Mattel dabei helfen, diese noch einfacher zu beflügeln.
Und wenn Mädchen und Jungen so ganz nebenbei lernen, was Frida Kahlo, Amelia Earhart und Patty Jenkins erreicht haben, ist das nicht das Schlechteste.