Teheran Staatliche Nachrichtenagentur berichtet von erneuter Explosion in Iran
Im westlichen Teil der iranischen Hauptstadt Teheran soll es nach Angaben lokaler Medien und der staatlichen Nachrichtenagentur in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) zu einer Explosion gekommen sein. Laut der Nachrichtenagentur Reuters fiel in der Folge offenbar in einigen Vororten der Strom aus.
In sozialen Medien hätten Augenzeugen sogar von mehreren Explosionen in den Vierteln Scharak'e Gharb und Garmdareh im Westen Teherans berichtet, hieß es bei der Nachrichtenagentur dpa.
Eine der Detonationen sei "besonders laut" gewesen; es habe danach auch einen Stromausfall gegeben. Eine amtliche Bestätigung seitens der Behörden gab es zunächst nicht.
In den vergangenen Wochen hat es in Iran mehrere Explosionen gegeben. Betroffen waren unter anderem das Militärlager Parchin im Osten Teherans, eine Klinik im Norden der Hauptstadt, eine Werkstatt in der Atomanlage Natanz in Zentraliran und zuletzt eine Fabrik in einem Teheraner Vorort. In der Fabrik kamen zwei Arbeiter ums Leben, bei der Explosion in der Klinik starben 18 Menschen, weitere wurden verletzt.
Nach den Explosionen in Parchin und Natanz gab es Spekulationen über ausländische Sabotageakte, die allerdings nicht belegt werden konnten. Wer oder was hinter den Ereignissen steckt, war bis zuletzt unklar.
Anlass für die Spekulationen könnte sein, dass sich im Schatten der Corona-Pandemie der Konflikt zwischen den USA und Iran über das iranische Atomprogramm zuspitzt. Es ist derzeit offen, ob es gelingt, das internationale Atomabkommen mit Iran bis zu den US-Präsidentschaftswahlen im November am Leben zu halten - oder ob es bereits vorher endgültig zerfällt. Zwei Fristen, eine im August und eine im Oktober, rücken immer näher und könnten bereits zuvor das endgültige Aus für das Abkommen bedeuten (lesen Sie hier eine Analyse).